Integrierter Küsten- und Mangrovenwalschutz Mekongprovinzen zur Anpassung an den Klimawandel
Eckdaten | |||
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Land/Region | Vietnam, Asien | ||
Ländereinordnung | Lower Middle Income Country | ||
Summe |
820 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 820 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2012 | Projektzeitraum | 2011 - 2014 |
Sektor | Anpassung | ||
Rio Marker Minderung | 0 | Rio Marker Anpassung | 2 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit X Fast-Start-Zusage 2010-2012 X Biodiversitätszusage 2009 X Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Ziel ist es, die Widerstandsfähigkeit der Küstenökosysteme zu stärken, ihre Anfälligkeit gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu senken. Das Mekong-Delta als Lebens- und Wirtschaftsregion soll geschützt und gegen den Klimawandel gewappnet werden. Das Programm fußt auf den Erfolgen zweier Projekte im Bereich der nachhaltigen Küstenentwicklung im Mekong-Delta. Ausgehend von den Erfahrungen, die dort in drei Provinzen gemacht wurden, unterstützt das Programm lokale Regierungen wie auch die nationale Regierung bei der Gebietsplanung, Küstenpolitik sowie dem Aufbau eines generellen Umweltbewusstseins und nachhaltiger Lebensgrundlagen. In der nationalen Komponente fördert das Programm die Erarbeitung und Implementierung einer integrierten Politik und eines rechtlichen Rahmenwerks sowohl zwischen den Provinzen und Sektoren als auch zwischen den verschiedenen administrativen Einheiten. Zugeschnitten auf die speziellen Bedürfnisse jeder einzelnen Provinz arbeitet das Programm in den Bereichen Integration von Konzepten zur Anpassung an den Klimawandel in die Entwicklungsplanung; Planung und Management von Küstenökosystemen; Erhalt der Biodiversität; Umwelterziehung und Sensibilisierungsmaßnahmen; Förderung alternativer Einkommensmöglichkeiten; Fluss- und Küstenschutz sowie Rehabilitierung von Ökosystemen; Partizipative Gemeindeentwicklung; sowie Wassermanagement.
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GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2017):
Projekt 2010.2202.9
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
Das zunehmende Eindringen von Salzwasser in das Grundwasser, Bodenversalzung, nicht nachhaltige Managementpraktiken (Aquakultur und intensive Reisproduktion) und eine großflächige Bewässerungsinfrastruktur tragen zur Schädigung des Ökosystems im Delta bei. Durch die Auswirkungen des Klimawandels und nicht nachhaltige Landnutzungspraktiken verringert sich die Fläche, die für die Agrarproduktion zur Verfügung steht. Regelmäßige Überschwemmungen tragen zu wiederholten Ernteausfällen bei.
Das Programmziel lautet: Regierungsbehörden auf nationaler Ebene und auf Provinzebene (Ministerium für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung (MARD) und die Volkskomitees der Provinzen – (PPCs) nutzen die verstärkten politischen, planerischen und finanziellen Kapazitäten, um zu einer klimaresilienten Entwicklung der Küstenökosysteme im MekongDelta beizutragen. Der Schwerpunkt des Programms liegt auf der Schaffung von Rahmenbedingungen, unter denen der Küstenschutz zur Steigerung der Klimaresilienz verbessert werden kann.
- Im Handlungsfeld 1, Politiken und Standards, werden die politischen, administrativen und rechtlichen Bedingungen für große Investitionen geschaffen, die Klimaresilienz und Grünes Wachstum ermöglichen sollen.
- Im Handlungsfeld 2, Technologien und Investitionen, werden die technischen und finanziellen Bedingungen für die breitenwirksame Umsetzung von ausgewählten Küstenschutz- und Wassermanagementmaßnahmen zur Steigerung der Klimaresilienz sowie von Maßnahmen im Bereich Landwirtschaft geschaffen.
- Im Handlungsfeld 3, Institutionen und Partnerschaften, sollen die institutionellen Bedingungen geschaffen werden, die zur breitenwirksamen Umsetzung eines Ansatzes zur Verbesserung der klimaresilienten Entwicklung der Küstenökosysteme im Mekong-Delta erforderlich sind.
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Das Programm ist von hoher Relevanz für die Entwicklungsziele Vietnams. Es hat zur Ausarbeitung der Premierministerverordnung zur regionalen Koordinierung im Mekong-Delta beigetragen (Prime Minister’s Decision 593/QDTTg), die zu einer erheblichen Verbesserung der Klimaresilienz-Maßnahmen in allen Provinzen des Mekong-Deltas führen wird. Um das Kernproblem zu lösen, ist die praktische Umsetzung der vietnamesischen Strategie für Grünes Wachstum erforderlich. Das Programm wird diesem Erfordernis gerecht, indem es an der Schnittstelle zwischen Politik, Verwaltung und Umsetzung ansetzt.
Als ein Kriterium der Wirkungsbeurteilung wird der Beitrag zur Armutsminderung in der Programmregion herangezogen. Durch die Programmaktivitäten werden einkommensschaffende Maßnahmen für eine nachhaltige Nutzung und den Schutz natürlicher Ressourcen sowie den Zugang zu und die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln unterstützt. Das Programm trägt damit zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDGs) der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung bei, insbesondere zu SDG 1: „Armut in jeder Form und überall beenden“, SDG 13: „Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen“, SDG 14: „Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen“ und SDG 15: „Wälder nachhaltig bewirtschaften, Wüstenbildung bekämpfen, Bodenverschlechterung stoppen und umkehren und den Biodiversitätsverlust stoppen“.
Auszug aus der Bewertung der Gender-Relevanz:
Das Programm weist die Kennung 1 (von 2) für sektorübergreifende Maßnahmen zur Gleichberechtigung der Geschlechter auf (GG-Kennung gemäß OECD DAC), d. h. die Gleichberechtigung der Geschlechter ist ein wichtiges, aber nicht das Hauptziel des Programms. Genderaspekte sollten daher sowohl auf Modell-/Zielebene als auch bei den einzelnen Aktivitäten eine Rolle spielen. Diese Anforderung wurde erfüllt
Entwicklungpolitische Analyse
Über die Klimafinanzierung geförderte Maßnahmen müssen auch entwicklungspolitischen Kriterien genügen. Für Maßnahmen, die im Zeitraum 2010-2012 bewilligt wurden, haben wir öffentlich verfügbare Projektbeschreibungen danach untersucht, ob einige ausgewählte Aspekte bei der Formulierung von Zielen und Maßnahmen explizit berücksichtigt wurden.
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- Diese Maßnahmen:
-
tragen zu langfristigem Klimaschutz und zur Erreichung des 2°-Ziels bei
- Hat das Projekt einen Rio-Marker Minderung von 2 oder einen Rio-Marker Minderung und Anpassung von jeweils 1?
- Fördert das Projekt die Einführung neuer Klimatechnologien bzw. technologischer/sozialer Innovation?
- Fördert das Projekt die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Energiebereich?
-
tragen explizit zur Armutsbekämpfung bei
- Ist Armutsbekämpfung als ein ausdrückliches Ziel des Projekts und in den Maßnahmen verankert?
- Arbeitet das Projekt mit besonders verletzlichen Gruppen zur Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage?
-
X
beteiligen die lokale Bevölkerung/Zivilgesellschaft
- Haben die Betroffenen von Projekten ein Mitspracherecht an Planung, Umsetzung und Monitoring des Projekts?
- Sind NRO als Vertreter der lokalen Bevölkerung beteiligt?
- Ist die lokale Bevölkerung direkt beteiligt?
-
O
berücksichtigen explizit den Schutz der Menschenrechte
- Sind Schutz und Förderung der Menschenrechte explizit in Zielen und Maßnahmen verankert?
- Werden benachteiligte Bevölkerungsgruppen in der Wahrnehmung ihrer Rechte und der Beteiligung an Entscheidungen gestärkt?
- Befolgen REDD+-Projekte das Prinzip der freiwillig vorab und in Kenntnis der Sachlage gegebenen Zustimmung (FPIC)?
-
X
haben Gender-Aspekte integiert
- Hat das Projekt die Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit als Zielsetzung?
- Setzt es Gender Mainstreaming oder eine Gender Responsiveness Strategie um?
- Wird die Zielgruppe nach Männern und Frauen differenziert?
- Werden Frauen und Frauengruppen explizit mit einbezogen?
-
X
berücksichtigen schutzbedürftige Gruppen bei Anpassungsmaßnahmen
- Führt das Projekt Anpassungsmaßnahmen durch, die die Lage besonders verletzlichen Gruppen verbessern sollen, besonders in vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen?
Quellenangaben:
http://www.giz.de/de/weltweit/18666.html
Juni 2014
zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit