Schutz der Stadt Nouakchott vor den Folgen des Klimawandels in Mauretanien
Eckdaten | |||
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Land/Region | Mauretanien, Subsahara-Afrika | ||
Ländereinordnung | LDC, African Country, Lower Middle Income Country | ||
Summe |
3 500 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 3 500 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | EKF (BMZ) (bilateral) |
Jahr | 2011 | Projektzeitraum | k.A. |
Sektor | Anpassung | ||
Rio Marker Minderung | 0 | Rio Marker Anpassung | 2 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | |||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
+ zusätzliche Informationen
GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2017):
Projekt 2011.9759.9
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
Mauretaniens (3,6 Mio. Einwohner) Küstenstädte, die Hauptstadt Nouakchott (ca. 1.000.000 Einwohner) und Nouadhibou (ca. 120.000 Einwohner) haben ein rasantes Wachstum hinter sich. Stadtplanerisches Missmanagement und Auswirkungen des Klimawandels führen vor allem in Nouakchott zu Versandung durch Wanderdünen, Küstenerosion und Überflutung durch Meerwasser sowie innerstädtische Überschwemmungen nach Niederschlägen, deren Intensität sich in den letzten Jahren erheblich gesteigert hat. Frauen und Kinder sind davon besonders betroffen.
Trotz gestiegenem Problembewusstsein der politisch Verantwortlichen für die Auswirkungen des Klimawandels haben sich bisher kaum strategische Lösungsansätze entwickelt.
Das Ziel des Vorhabens lautet: „Relevante Akteure in Mauretanien nutzen verbesserte Kapazitäten und Instrumente für die Anpassung an den Klimawandel in Küstenstädten“.
Handlungsfeld 1: „Mainstreaming von Anpassung an den Klimawandel / Climate Proofing“: Hier geht es um die Entwicklung von Methoden und Instrumenten zur Integration von Klimawandelanpassung in Planungsprozesse für das Management von Küstenstädten. Das Vorhaben stärkt die fachlichen und organisatorischen Kompetenzen von Entscheidungsträgern und Fachpersonal relevanter Sektorministerien und der Stadtverwaltungen. Funktionäre wurden geschult und arbeiteten anschließend in Gruppen am Climate Proofing ausgesuchter Dokumente. Zudem fanden Sensibilisierungsworkshops für unterschiedliche Zielgruppen statt. Besonderer Wert wurde auf die internationale Vernetzung der Schlüsselakteure gelegt (z.B. durch die Teilnahme an der UN-Klimakonferenz, COP 21, in Paris).
Handlungsfeld 2: „Austausch und Management von Information“: Dabei handelt es sich um die Verbesserung der Wissensbasis für klimaresilientes Küstenmanagement und städtische Planung.
Handlungsfeld 3: „Entwicklung und Umsetzung von Pilotprojekten mit Stärkung der Managementkompetenzen“: Die pilothafte, beschäftigungsintensive und leicht replizierbare Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel konzentriert sich auf die besonders überschwemmungsgefährdeten Stadtviertel Nouakchotts
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Die Probleme der erodierenden Küstenlinie und die Überschwemmungsrisiken sowohl durch das Vordringen des Meeres als auch durch Regenereignisse in den tiefliegenden Teilen Nouakchotts sind sehr bedrohlich, aber nur langfristig lösbar. Die Sensibilisierung von Repräsentant*innen aus möglichst allen betroffenen Zielgruppen, die Stärkung der Handlungskompetenz der verantwortlichen Akteure auf nationaler, kommunaler und lokaler Ebene, die Schaffung einer verlässlichen Wissensbasis und die umsichtige Planung und Ausführung anschaulicher und replizierbarer lokaler Lösungen bilden daher die richtige Strategie. Das Vorhaben befindet sich im Einklang mit den nationalen Prioritätensetzungen und langfristigen Entwicklungsstrategien. Hierzu zählen unter anderem die nationale Armutsminderungsstrategie (Cadre Stratégique de la Lutte contre la Pauvreté, CSLP 3, 2011-2015) und der nationalen Umweltaktionsplan (Plan d’action national pour l’environnement, PANE 2, 2012-2016), in denen Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel explizit als Priorität erwähnt werden.
Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung:
Das Vorhaben hat durch seinen differenzierten und gendersensiblen Ansatz Breitenwirkung erzeugt. Technisch probate und replizierbare Lösungsansätze für Dünensanierung und -stabilisierung und Regenwasserablaufsysteme wurden unter Beteiligung der betroffenen Bevölkerungsgruppen geschaffen. Die Lebensbedingungen besonders vulnerabler Bevölkerungsgruppen in den von Überschwemmung betroffenen Stadtteilen wurden verbessert. Die Partner (Umweltministerium, Kommune Sebkha) haben Pilotprojekte während des laufenden Vorhabens repliziert, was eine Zielüberschreitung bedeutet. Hinsichtlich der Agenda 2030 hat das Vorhaben zentrale Beiträge sowohl zur Anpassung an den Klimawandel (Ziel 13) als auch für nachhaltigkeitsorientierte Stadtplanung und –entwicklung in Nouakchott (Ziel 11) geleistet, alle seine Handlungsfelder unter dem Gesichtspunkt der Geschlechtergleichstellung geplant und umgesetzt (Ziel 5), wobei die unmittelbaren Folgen der im Prinzip vervielfältigbaren Pilotmaßnahmen besonders in den überschwemmungsgefährdeten Stadtteilen direkte Wirkung auf den Gesundheitsschutz (Ziel 3) der dort lebenden Bevölkerung hat.
zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit