Ausgleichszahlungen Tropenwald
Eckdaten | |||
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Land/Region | Peru, Mittel- und Südamerika | ||
Ländereinordnung | Upper Middle Income Country | ||
Summe |
3 000 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 3 000 000 € |
Finanziert über | BMUB | Finanzierungsinstrument | IKI (bilateral) |
Jahr | 2010 | Projektzeitraum | 2010 - 2014 |
Sektor | Waldschutz (Minderung) | ||
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Ministerium für Umwelt Peru (MINAM) | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit X Fast-Start-Zusage 2010-2012 X Biodiversitätszusage 2009 X Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Das Projekt unterstützt das peruanische Umweltministerium dabei, einen innovativen Ansatz zur Lösung dieses Problems zu entwickeln: Indigene Gemeinden, die den Schutz des Tropenwaldes in ihrem Gebiet sicherstellen, sollen finanzielle Transferleistungen erhalten. Ihre Rolle als Schützer des Klimas und der Biodiversität wird somit anerkannt und ihre Arbeit kompensiert. Die finanziell schwachen Gemeinden können mit diesen Mitteln eigene Investitionspläne umsetzen und langfristig in ihre eigene Entwicklung investieren. Ziel des Projektes ist es, die Höhe der Ausgleichszahlungen zu ermitteln, die Finanztransfers zu koordinieren, die Beteiligung der Bevölkerung sicherzustellen und diesen innovativen Ansatz im Tropenwaldprogramm des peruanischen Umweltministeriums zu verankern.
+ zusätzliche Informationen zum Projekt
Fariborz Zelli et al. (2014): Reducing Emissions from Deforestation and Forest Degradation (REDD) in Peru. A challenge to social inclusion and multi-level governance. Studies. Deutsches Institut für Entwicklungspolitik 85
Die umfassende Studie beschreibt das Engagement der deutschen Entwicklungszusammenarbeit im Bereich Waldschutz und REDD+ in Peru. Die Studie enthält eine detaillierte Beschreibung der REDD+ Strukturen und Proramme in Peru und analysiert die Probelembereiche für und von REDD+ in Peru. Auf der Basis einer Befragung von am REDD+ Prozess beteiligten oder von REDD+ Massnahmen Betroffenen Akteuren resümiert die Studie, dass Probleme bei der Entwicklung und insbesondere, Umsetzung, von REDD+ nicht nur Anfangsschwierigkeiten eines neuen Instruments darstellen, sondern auch die tief verwurzelten sozio-ökonomischen Ungleichgewichte, Ausgrenzungen und Dominanz einiger weniger NROs und Unternehmen in den Umweltpolitikdebatten in Peru widerspiegeln. "we conducted a stakeholder-based assessment of different dimensions of social inclusion in Peruvian REDD governance. Despite the flexibility offered by the numerous processes, we found areas that need improvement. In some cases these are merely teething problems; others are deeply rooted in socio-economic imbalances and political culture. The challenges include: the insufficient financial, technical and human capacities of ministries and regional governments; a legitimacy gap due to the dominance of certain NGOs and companies; information and participation asymmetries of forest users in REDD projects, which can cause social tension; insufficient consideration of informal settlers; and insecurity regarding the distribution of REDD revenues among investors, NGOs and forest users."
https://www.die-gdi.de/uploads/media/Studies_85.pdf, Juni 2015
Entwicklungpolitische Analyse
Über die Klimafinanzierung geförderte Maßnahmen müssen auch entwicklungspolitischen Kriterien genügen. Für Maßnahmen, die im Zeitraum 2010-2012 bewilligt wurden, haben wir öffentlich verfügbare Projektbeschreibungen danach untersucht, ob einige ausgewählte Aspekte bei der Formulierung von Zielen und Maßnahmen explizit berücksichtigt wurden.
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- Diese Maßnahmen:
-
tragen zu langfristigem Klimaschutz und zur Erreichung des 2°-Ziels bei
- Hat das Projekt einen Rio-Marker Minderung von 2 oder einen Rio-Marker Minderung und Anpassung von jeweils 1?
- Fördert das Projekt die Einführung neuer Klimatechnologien bzw. technologischer/sozialer Innovation?
- Fördert das Projekt die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Energiebereich?
-
O
tragen explizit zur Armutsbekämpfung bei
- Ist Armutsbekämpfung als ein ausdrückliches Ziel des Projekts und in den Maßnahmen verankert?
- Arbeitet das Projekt mit besonders verletzlichen Gruppen zur Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage?
-
X
beteiligen die lokale Bevölkerung/Zivilgesellschaft
- Haben die Betroffenen von Projekten ein Mitspracherecht an Planung, Umsetzung und Monitoring des Projekts?
- Sind NRO als Vertreter der lokalen Bevölkerung beteiligt?
- Ist die lokale Bevölkerung direkt beteiligt?
-
O
berücksichtigen explizit den Schutz der Menschenrechte
- Sind Schutz und Förderung der Menschenrechte explizit in Zielen und Maßnahmen verankert?
- Werden benachteiligte Bevölkerungsgruppen in der Wahrnehmung ihrer Rechte und der Beteiligung an Entscheidungen gestärkt?
- Befolgen REDD+-Projekte das Prinzip der freiwillig vorab und in Kenntnis der Sachlage gegebenen Zustimmung (FPIC)?
-
O
haben Gender-Aspekte integiert
- Hat das Projekt die Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit als Zielsetzung?
- Setzt es Gender Mainstreaming oder eine Gender Responsiveness Strategie um?
- Wird die Zielgruppe nach Männern und Frauen differenziert?
- Werden Frauen und Frauengruppen explizit mit einbezogen?
-
berücksichtigen schutzbedürftige Gruppen bei Anpassungsmaßnahmen
- Führt das Projekt Anpassungsmaßnahmen durch, die die Lage besonders verletzlichen Gruppen verbessern sollen, besonders in vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen?
Quellenangaben:
http://www.international-climate-initiative.com/de/nc/projekte
http://www.giz.de/de/weltweit/13301.html
Juni 2014
zuletzt aktualisiert: 03.06.2015 | Edit