Anpassung an den Klimawandel / Umsetzung Nagoya Protokoll
Eckdaten | |||
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Land/Region | Marokko, Naher und Mittlerer Osten, Nordafrika (MENA) | ||
Ländereinordnung | Lower Middle Income Country | ||
Summe |
250 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 250 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2014 | Projektzeitraum | 2013 - 2016 |
Sektor | Anpassung | ||
Rio Marker Minderung | 0 | Rio Marker Anpassung | 2 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Delegiertes Ministerium für Umwelt im Ministerium für Bergbau Energie Wasser und Umwelt Marokko; Hochkommissariat für Wasser Wald und Desertifikationsbekämpfung Marokko |
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Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 X Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Ziel Staatliche Institutionen Marokkos haben, unter Berücksichtigung von Klimarisiken, Methoden und Instrumente zur nachhaltigen, schonenden Nutzung von Ökosystemleistungen eingeführt.
Vorgehensweise Die Fach-, Organisations- und Politikberatung der Partnerorganisationen sowie die Capacity-Development-Maßnahmen des Vorhabens konzentrieren sich auf drei Handlungsfelder:
- Sicherung und nachhaltige Nutzung von Ökosystemleistungen unter Berücksichtigung von Klimarisiken
- Ausbau des regionalen Informationsmonitoring- und Beratungssystems für Klimaanpassung und das Management der Biodiversität
- Entwicklung des rechtlichen und institutionellen Rahmens für den Mechanismus Acces and Benefit Sharing (ABS, Nagoya-Protokoll) und Berücksichtigung von Ökosystemleistungen und Klimaanpassung in nationalen Strategien und Programmen
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GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2017):
Projekt 2012.2169.6
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
Marokko besitzt eine hohe Vielfalt an Ökosystemen, Tier- und Pflanzenarten sowie genetischen Ressourcen, die wichtige Grundlagen für den Lebensunterhalt der ländlichen Bevölkerung und die wirtschaftliche Entwicklung des Landes sind. Die wirtschaftlichen Potenziale der Ökosystemleistungen – wie z.B. Naturprodukte, genetische Ressourcen, Wasserreinigung und -regulierung oder Erholung – werden jedoch bisher nur unzureichend in Wert gesetzt. Viele Ökosystemleistungen werden zudem übernutzt oder degradiert, und ihre Nutzungspotenziale werden durch die Auswirkungen des Klimawandels zunehmend beeinträchtigt.
Bisher mangelt es den verantwortlichen staatlichen Institutionen jedoch an geeigneten Instrumenten für die Förderung der nachhaltigen Inwertsetzung von Ökosystemleistungen unter Berücksichtigung von Klimarisiken (Kernproblem). Das Ziel der TZ-Maßnahme lautete deshalb: Instrumente für die nachhaltige Inwertsetzung von Ökosystemleistungen sind unter Berücksichtigung von Klimarisiken durch die verantwortlichen staatlichen Institutionen eingeführt.
Die TZ-Maßnahme wurde über einen Mehrebenen-Ansatz umgesetzt. Die Fach-, Organisations- und Politikberatung der Partnerorganisationen sowie die Maßnahmen des Human Capacity Development (HCD) konzentrierten sich auf die drei Handlungsfelder:
- Sicherung und nachhaltige Inwertsetzung von Ökosystemleistungen unter Berücksichtigung von Klimarisiken,
- Ausbau des regionalen Informations- Monitoring- und Beratungssystems für Klimaanpassung und das Management der Biodiversität und
- Entwicklung des rechtlichen und institutionellen Rahmens für den Mechanismus Acces and Benefit Sharing (ABS, Nagoya-Protokoll) und die Berücksichtigung von Ökosystemleistungen und Klimaanpassung in nationalen Strategien und Programmen
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Die Projektkonzeption und ihre operative Umsetzung waren auf Kernprobleme der Zielgruppen ausgerichtet. Mit der Degradierung der Ökosysteme und einem Mangel an Einkommensmöglichkeiten konfrontiert, profitierten diese von der Unterstützung des Vorhabens bei der Inwertsetzung von Ökosystemleistungen. Die Fördermaßnahmen waren an die Bedingungen des Klimawandels angepasst und schützten die Umwelt. Sie waren geeignet, Arbeitsplätze zu schaffen und die wirtschaftliche Resilienz der Zielgruppen zu verbessern. Die Wettbewerbsfähigkeit der geförderten Nutzergruppen wurde verbessert, und Produktions- und Einkommenserhöhungen konnten nachweislich erreicht werden
Das Vorhaben war gut in die politische und strategische Ausrichtung der Umweltpolitik Marokkos eingebettet. Es unterstützte die Operationalisierung der Nationalen Charta für Umwelt und nachhaltige Entwicklung und trug zur Erreichung der Ziele der Nationalen Strategie zur Nachhaltigen Entwicklung bei. Die Projektaktivitäten waren im Einklang mit wichtigen internationalen Konventionen und leisteten Beiträge zur Umsetzung der Biodiversitäts-Konvention (UNCBD) und der Klimarahmenkonvention (UNFCCC) der Vereinten Nationen. Das Projekt trug zur Entwicklung und Umsetzung von rechtlichen Rahmenbedingungen, Strategien, Aktionsplänen, Mechanismen und Instrumenten bei, die eine nachhaltige Entwicklung und einen Schutz der Umwelt im Sinne der Thronreden des Königs von Marokko fördern. Das Vorhaben trägt darüber hinaus in hohem Maße dazu bei, auf der Grundlage der BMZ-Strategie für Marokko, das EZ-Programmziel des Sektors Umwelt „Einführung eines Entwicklungsmodells, das die negativen Folgen für Umwelt und Klima minimiert und Vorsorge für den Klimawandel trifft“ zu erreichen und die dazugehörigen Indikatoren zu realisieren.
Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung:
Mit der Einführung von Instrumenten und Mechanismen zur Anpassung an den Klimawandel, die eine nachhaltige Ressourcennutzung und die biologische Vielfalt absichern, hat das Vorhaben wesentlich zur Zielerreichung des Umweltprogramms der deutsch-marokkanischen Entwicklungszusammenarbeit beigetragen. Die Wirkungen des Projekts unterstützen zudem die Operationalisierung der Nationalen Charta für Umwelt und nachhaltige Entwicklung und das internationale Engagement Marokkos für den Umweltschutz. Sie tragen zu konzeptionellen und strukturellen Veränderungen mit weitreichenden Auswirkungen im Umweltbereich bei. Hierdurch wurden zum einen die Regierungsführung und die Zusammenarbeit zwischen regionalen und kommunalen Akteuren im Umweltbereich verbessert. Zum anderen wurde die Wettbewerbskraft von Wertschöpfungsketten zur Inwertsetzung von Ökosystemleistungen gestärkt, insbesondere durch die erfolgreiche Förderung der Produktvermarktungen über Regionengrenzen. Einhergehend mit der Erhöhung von Einkommen ergeben sich dadurch perspektivisch weitere positive Wirkungen auf lokale Wirtschaftskreisläufe und damit zusammenhängend auf die Lebensbedingungen und ökonomische Resilienz der Zielgruppen.
zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit