Programm Entwicklung des Wassersektors
Eckdaten | |||
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Land/Region | Tansania, Subsahara-Afrika | ||
Ländereinordnung | LDC, African Country, Lower Middle Income Country | ||
Summe |
9 500 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 4 750 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2015 | Projektzeitraum | 2016 - 2019 |
Sektor | Anpassung | ||
Rio Marker Minderung | 0 | Rio Marker Anpassung | 1 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Ministry of Water and Irrigation (MoWI) | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Ziel Die Voraussetzungen für eine armutsorientierte Wasser- und Sanitärversorgung, einschließlich eines klimasensiblen Wasserressourcenmanagements, sind gestärkt. Vorgehensweise Das Programm unterstützt national strukturbildende Maßnahmen, fördert ausgewählte Wasserversorgungsunternehmen in den Regionen und berät die für die Bewirtschaftung der Wasserressourcen zuständigen Behörden in den Wassereinzugsgebieten Lake Rukwa und Lake Nyasa. Durch seine Interventionen fördert das Programm das Menschenrecht auf Wasser- und Sanitärversorgung und trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen der armen städtischen Bevölkerung bei. So werden beispielsweise Regulierungen zugunsten der benachteiligten städtischen Bevölkerung angepasst; das tansanische Wasserministerium wird bei Investitionsmaßnahmen zur Versorgung städtischer Armutsgebiete unterstützt. Maßnahmen in ausgewählten Städten zur verbesserten Wasser- und Sanitärversorgung dienen als Beispiele für ähnliche Interventionen in anderen Städten. Das deutsche Consultingunternehmen GFA unterstützt bei der Planung und Umsetzung dieser Maßnahmen. Bei der Wasserressourcensicherheit sind Schwerpunkte des Programms klimarelevantes Datenmanagement, Anpassung an den Klimawandel und Zugang zu Finanzierung, darunter zum Green Climate Fund. In Kooperation mit dem International Water Stewardship Programme (IWaSP) setzen Unternehmen, Regierungsbehörden und Zivilgesellschaft Projekte zur Verringerung von Wasserrisiken gemeinsam um.
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GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2016):
Projekt 12.2242.1-001.00
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
Zu Beginn des Moduls hatte nur rund die Hälfte der Bevölkerung Tansanias Zugang zu sauberem Trinkwasser. Auch die Sanitär- und Hygieneverhältnisse waren Besorgnis erregend. Nur etwa 10 Prozent der Bevölkerung hatten Zugang zu geeigneten Sanitärlösungen (Gemeinsames Überwachungsprogramm für Wasserversorgung und Abwasserentsorgung von WHO und UNICEF, 2010). Ein geregeltes, auf die Auswirkungen des Klimawandels abgestimmtes Wasserressourcenmanagement stand 2013 noch ganz am Anfang.
Um die Missstände zu beseitigen, hat die tansanische Regierung mit der Verabschiedung der nationalen Wasserpolitik im Jahr 2002 die Grundlagen für eine umfassende Sektorreform gelegt. Trotz verbesserter institutioneller, gesetzlicher und regulativer Rahmenbedingungen ging die Umsetzung des Water Sector Development Programme (WSDP), hauptsächlich aus dem größten Korb für Subsahara-Afrika finanziert, insgesamt nur schleppend voran. Der Grund: Die institutionellen Kapazitäten und Fähigkeiten der Sektoreinrichtungen, eine nachhaltige Wasser- und Sanitärversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, waren unzureichend (Kernproblem).
Daher lautete das Modulziel: Die institutionellen Kapazitäten und Fähigkeiten, eine nachhaltige Wasser- und Sanitärversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, sind verbessert. Um das zu erreichen, konzentrierte sich die GIZ-Maßnahme „Unterstützung der Entwicklung des Wassersektors“ (SWSD) strategisch auf fünf Tätigkeitsfelder:
- Wasserpolitik,
- Regulierung,
- Kapazitätsentwicklung,
- Wasser- und Sanitärversorgung und
- Wasserressourcenmanagement.
Das Vorhaben SWSD unterstützte die Umsetzung der Wassersektorreform, die Weiterentwicklung des Regulierungsinstrumentariums für städtische Wasserversorgungsunternehmen (WVU), die Verbesserung der Wasser- und Sanitärversorgung städtischer Armutsgebiete und die klimasensible Bewirtschaftung der Wasserressourcen (WRM). Kombiniert wurden auf nationaler Ebene eine Verbesserung der Rahmenbedingungen mit Organisationsentwicklung, der Förderung einzelner Kompetenzen und der Stärkung der Zusammenarbeit wichtiger Akteure des Wasser- und Sanitärsektors
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Das Ziel von SWSD „Die institutionellen Kapazitäten und Fähigkeiten, eine nachhaltige Wasser- und Sanitärversorgung der Bevölkerung sicherzustellen, sind verbessert“ und die fünf Indikatoren sollen gravierende Engpässe des Wassersektors beseitigen. Das Vorhaben ist sorgfältig auf wichtige Strategien und Politiken im Wassersektor Tansanias abgestimmt. Seine Maßnahmen sind im Water Sector Development Programme (WSDP) verankert und Bestandteil der entsprechenden Haushaltslinien. Wichtige Partnerpolitiken und -strategien fördern Prinzipien, institutionelle Mechanismen und Sektorentwicklungsziele, die das Vorhaben unterstützt, zum Beispiel ein Integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) oder die autonome Regulierung von Leistungen der Wasser- und Sanitärversorgung. Zudem stehen die Programmaktivitäten im Einklang mit Grundprinzipien des BMZ und seiner Strategie, mit entsprechenden Maßnahmen das IWRM-Konzept zu fördern, den Zugang zu Wasser zu verbessern und die Bedeutung von Sanitärlösungen stärker in den Vordergrund zu rücken. Dementsprechend förderte die von der Entwicklungsmaßnahme geleistete politische, strategische und technische Beratung der Abteilung Wasserressourcenmanagement (WRMD) im Wasserministerium (MoW) und einzelner Flussgebietsbehörden (Basin Water Boards – BWB) die Einführung des IWRM-Ansatzes als eines übergreifenden Orientierungsrahmens für das Wasserressourcenmanagement in Tansania
Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung
Im Subsektor WRM sind positive Wirkungen des SWSD mit Blick auf Widerstandsfähigkeit (Resilienz), die natürliche Umwelt, den Schutz knapper werdender Wasserressourcen und biologische Vielfalt zu erwarten. Im Rahmen von SWSD wurden notwendige Fähigkeiten entwickelt, Werkzeuge, Prozesse und Verfahren erarbeitet und Mechanismen einer verbesserten Kommunikation und Kooperation im Sektor etabliert. Das Rahmenwerk zur Leistungsbewertung, die nationalen und regionalen Klimadialogforen, verbesserte Datenmanagementsysteme und -prozesse, die Klima-Checkliste für Planungsmaßnahmen und die Hilfestellung bei der Zusammenarbeit zwischen mehreren Fachministerien sind wichtige Bausteine eines effektiven und effizienten IWRM. All dies wird, so die Erwartung, zu einem verbesserten Management knapper werdender Wasserressourcen beitragen.
zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit