Deutsche
Klimafinanzierung
Der deutsche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung
Projektdatenbank zur deutschen Klimafinanzierung

Programm Nachhaltige Waldbewirtschaftung im Kongo Becken - Umweltstiftung TNS

Afrika länderübergreifend, Subsahara-Afrika, 2010

Eckdaten
Land/RegionAfrika länderübergreifend, Subsahara-Afrika
Ländereinordnung African Country, Global/regional
Summe 20 000 000 €
(Zuschuss)
davon „Klima“-Anteil 20 000 000 €
Finanziert über BMZ Finanzierungsinstrument allgemeine FZ/TZ (bilateral)
Jahr 2010 Projektzeitraum 2011 - 2016
Sektor Waldschutz (Minderung)
Projektträger KfW Entwicklungsbank, Frankfurt am Main
Projektpartner Commission des Forêts d’Afrique Centrale (COMIFAC)
Anrechnung auf X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit
O Fast-Start-Zusage 2010-2012
O Biodiversitätszusage 2009
O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit

Kameruns Regierung hat mit deutscher Unterstützung ein nationales Nutzungs- und Schutzkonzept für das Ökosystem erarbeitet. Die Lokalverwaltung ist eingebunden, ebenso die Privatwirtschaft, vor allem Holz- und Safariunternehmen. Im Managementplan für den Lobeke-Nationalpark spielt dessen 7.000 Quadratkilometer große Randzone eine besondere Rolle, weil dort Dörfer liegen und die Menschen ökologisch verträgliche Arbeit benötigen. So ist Fischen oder das Sammeln von Waldprodukten außer Holz in Teilen des Parks erlaubt. Die Menschen, die dort leben, profitieren von den Einnahmen aus Forststeuern und Jagdgebühren. Ihre Interessen werden von einem lokalen Komitee vertreten, das regelmäßig mit dem Schutzgebietsdirektor zusammentrifft. Aus den Zinserträgen des Fonds können die Parks Unterkünfte bauen, Ausrüstungsgüter anschaffen, Reparaturen bezahlen und die Patrouillen durchführen. Der Fonds soll aber nicht als bloßes Finanzierungsinstrument wirken. Genauso wichtig sind die Impulse, die er zum Dialog der nationalen Behörden beisteuert. Auf dieser Ebene werden die Weichen für effektiven Naturschutz gestellt: Die Länder vereinbarten beispielsweise, dass die bewaffneten Wildhüter sich auf gemeinsamen Patrouillen frei über die Grenzen hinweg in den Schutzgebieten bewegen können. Bereits ausgehandelt ist ein Abkommen über freien Grenzübertritt für Parkangestellte. Ein ähnliches Abkommen soll den Bewegungsradius von Urlaubern vergrößern und so die Attraktivität der Region steigern.

 

+ zusätzliche Informationen zum Projekt

KfW (2014): Projektinformation Naturschutz – Kamerun. Schutz für seltene Tierarten im Nationalpark.

Zweiseitige Broschüre, die das Projekt beschreibt.

https://www.kfw-entwicklungsbank.de/PDF/Entwicklungsfinanzierung/L%C3%A4nder-und-Programme/Subsahara-Afrika/Projekt-Kamerun-Naturschutz-DE-2014.pdf, Juni 2015

CIFOR & IUCN (2009): .  Impacts of Artisanal Gold and Diamond Mining on Livelihoods and the Environment in the Sangha Tri-National Park (TNS) Landscape, Congo Basin

Die Studie erwähnt einige der Zielkonflikte in der Projektregion: Goldabbau ('artisanal mining') ist eine wichtige Einkommensquelle für etwa 3,000 Menschen und ihrer Familien - etwa ein Viertel der Bevölkerung im Schutzebiet. Das Einkommen fliesst überwiegend in Sicherung von Grundbedürfnissen wie Nahrungsmittelerwerb und Unkosten für Bildung. https://www.bicc.de/fataltransactions/pdf/sep_2009_iucn-cifor_-policy_brief_artisinal_mining_-tns_congo_basin.pdf, Juni 2015

WWF (2012): Emerging trends in land-use conflits in Cameroon. Overlapping natural resource permits threaten protected areas and foreign direct investment.

Der Bericht dokumentiert das Ausmass von überlappenden Konzessionen in vielen Waldschutzgebieten in Kamerun, für die die Regierung Kameruns ebenfalls Bergbau oder Holzkonzessionen vergab.

http://awsassets.panda.org/downloads/cameroonminingenglish.pdf, Juni 2015

 

Entwicklungpolitische Analyse

Über die Klimafinanzierung geförderte Maßnahmen müssen auch entwicklungspolitischen Kriterien genügen. Für Maßnahmen, die im Zeitraum 2010-2012 bewilligt wurden, haben wir öffentlich verfügbare Projektbeschreibungen danach untersucht, ob einige ausgewählte Aspekte bei der Formulierung von Zielen und Maßnahmen explizit berücksichtigt wurden.
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  • Diese Maßnahmen:
  • tragen zu langfristigem Klimaschutz und zur Erreichung des 2°-Ziels bei
    • Hat das Projekt einen Rio-Marker Minderung von 2 oder einen Rio-Marker Minderung und Anpassung von jeweils 1?
    • Fördert das Projekt die Einführung neuer Klimatechnologien bzw. technologischer/sozialer Innovation?
    • Fördert das Projekt die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Energiebereich?
  • tragen explizit zur Armutsbekämpfung bei
    • Ist Armutsbekämpfung als ein ausdrückliches Ziel des Projekts und in den Maßnahmen verankert?
    • Arbeitet das Projekt mit besonders verletzlichen Gruppen zur Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage?
  • beteiligen die lokale Bevölkerung/Zivilgesellschaft
    • Haben die Betroffenen von Projekten ein Mitspracherecht an Planung, Umsetzung und Monitoring des Projekts?
    • Sind NRO als Vertreter der lokalen Bevölkerung beteiligt?
    • Ist die lokale Bevölkerung direkt beteiligt?
  • berücksichtigen explizit den Schutz der Menschenrechte
    • Sind Schutz und Förderung der Menschenrechte explizit in Zielen und Maßnahmen verankert?
    • Werden benachteiligte Bevölkerungsgruppen in der Wahrnehmung ihrer Rechte und der Beteiligung an Entscheidungen gestärkt?
    • Befolgen REDD+-Projekte das Prinzip der freiwillig vorab und in Kenntnis der Sachlage gegebenen Zustimmung (FPIC)?
  • haben Gender-Aspekte integiert
    • Hat das Projekt die Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit als Zielsetzung?
    • Setzt es Gender Mainstreaming oder eine Gender Responsiveness Strategie um?
    • Wird die Zielgruppe nach Männern und Frauen differenziert?
    • Werden Frauen und Frauengruppen explizit mit einbezogen?
  • berücksichtigen schutzbedürftige Gruppen bei Anpassungsmaßnahmen
    • Führt das Projekt Anpassungsmaßnahmen durch, die die Lage besonders verletzlichen Gruppen verbessern sollen, besonders in vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen?

Quellenangaben:
keine Projektbeschreibung verfügbar Juni 2014

zuletzt aktualisiert: 03.06.2015 | Edit

Weitere Einträge

Projekt Land Jahr Sektor Betrag
Kreditprogramm Klimaschutz China 2008 Minderung 53 500 000 €
(Zuschuss)
Schutz von Bergwäldern Tansania 2008 Waldschutz (Minderung) 2 171 210 €
(Zuschuss)
Umstellung der Produktion von kommerziellen Kältegeräten auf natürliche Kältemittel Swasiland 2008 Minderung 1 418 925 €
(Zuschuss)
Feuchtgebietsschutz in der Kapregion Südafrika 2008 Waldschutz (Minderung) 2 000 000 €
(Zuschuss)
BECCAP: Basisprogramm Energie und Anpassung an den Klimawandel Südafrika 2008 Minderung 1 996 718 €
(Zuschuss)
Umstellung von Supermärkten von halogenierten auf natürliche Kältemittel Südafrika 2008 Minderung 1 696 893 €
(Zuschuss)
Verbesserung des Know-hows über die Anwendung von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien Südafrika 2008 Minderung 650 000 €
(Zuschuss)
Erhaltung des Miombo-Trockenwalds durch Vergrößerung und verbessertes Management Sambia 2008 Waldschutz (Minderung) 2 060 704 €
(Zuschuss)
Entwicklung eines nationalen Energiekonzepts Namibia 2008 Minderung 155 092 €
(Zuschuss)
Umrüstung von Klimaanlagen in öffentlichen Gebäuden auf natürliche Kältemittel Mauritius 2008 Minderung 1 243 555 €
(Zuschuss)

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