Deutsche
Klimafinanzierung
Der deutsche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung
Projektdatenbank zur deutschen Klimafinanzierung

Förderung der Landwirtschaft

Benin, Subsahara-Afrika, 2016

Eckdaten
Land/RegionBenin, Subsahara-Afrika
Ländereinordnung LDC, African Country, Lower Middle Income Country
Summe 10 000 000 €
(Zuschuss)
davon „Klima“-Anteil 5 000 000 €
Finanziert über BMZ Finanzierungsinstrument allgemeine FZ/TZ (bilateral)
Jahr 2016 Projektzeitraum 2011 - 2017
Sektor Anpassung
Rio Marker Minderung 0 Rio Marker Anpassung 1
Projektträger Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn
Projektpartner inistère de l'Agriculture
de l'Elevage et de la Pêche (MAEP); Ministère de l’Environnement Chargé de la Gestion des Changements Climatiques
du Reboisement et de la Protection des Ressources Naturelles (MECGCCRPRNF)
Anrechnung auf X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit
O Fast-Start-Zusage 2010-2012
O Biodiversitätszusage 2009
O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit
Ausgangssituation

Mehr als ein Drittel der rund zehn Millionen Einwohner Benins lebt unterhalb der Armutsgrenze. Der wichtigste Wirtschaftssektor ist die Landwirtschaft, von deren Erträgen etwa zwei Drittel der Menschen leben und die 80 Prozent aller Exportgüter stellt. Trotz dieser Bedeutung weist der Agrarsektor etliche Entwicklungshemmnisse auf: Die Erträge sind niedrig, es gibt kaum weiterverarbeitende Industrie. Erschwerend hinzu kommen ungeklärte Landrechte, unzureichender Zugang zu Betriebsmitteln, wie Saatgut und Dünger, und zu Krediten sowie wenig effiziente Verwaltungsstrukturen.

Die Modernisierung des Agrarsektors ist entscheidend für die Armutsbekämpfung und die Ernährungssicherung der Bevölkerung. Zentrale Aufgaben sind dabei, dass die Privatwirtschaft gezielt gefördert, landwirtschaftliche Verarbeitungsbetriebe professionalisiert sowie die Produktketten diversifiziert werden.

Das seit 1986 als Biosphärenreservat der UNESCO anerkannte Biosphärenreservat Pendjari ist Teil eines rund 28.600 Quadratkilometer großen Komplexes geschützter Zonen im Grenzgebiet der Länder Benin, Burkina Faso und Niger. Das Reservat nimmt als Elefanten- und Löwenrefugium bei der Umsetzung der Biodiversitätsstrategie in Benin und international eine herausragende Funktion ein. Die speziell für den Nationalpark Pendjari entwickelten Ko-Managementansätze, welche die Teilhabe der lokalen Bevölkerung sichern, spielen eine wichtige Rolle für den Naturschutz, den Tourismus und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region.

Zur nachhaltigen Finanzierung des Nationalparks wurde mit Unterstützung der deutschen Entwicklungszusammenarbeit eine Umweltstiftung (Fondation des Savanes Ouest-Africaines, FSOA) gegründet.

Ziel

Die Wertschöpfung innerhalb von armutsorientierten Produktketten Cashew, Reis, Karité und Soja ist dauerhaft gestiegen, bei gleichzeitiger Erhöhung von Sozial- und Umweltstandards. Ein mit den Anforderungen der Umweltstiftung FSOA kompatibles, nachhaltiges Managementsystem des Biosphärenreservates Pendjari wird erfolgreich umgesetzt.

Vorgehensweise

Im Handlungsfeld Landwirtschaftsförderung liegt der Schwerpunkt auf der Förderung der Wertschöpfungsketten für Cashew, Karité, Reis und Soja. Für das Biosphärenreservat Pendjari sollen die rechtlichen, organisatorischen, finanziellen Voraussetzungen für ein nachhaltiges Managementsystem geschaffen werden. Nationale Behörden werden bei der Umsetzung von Reformen im Agrarsektor beraten. Daran beteiligt sich auch die Privatwirtschaft, zum Beispiel über neu gegründete Interessensverbände und Dialogforen.

Die Weiterverarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte werden unter anderem in Zusammenarbeit mit Produzentenvereinigungen gefördert. Schulungen sorgen für verbesserte Anbau-, Ernte- und Verarbeitungsmethoden.

Die nationale Schutzgebietsbehörde wird gestärkt und die Ko-Managementstrukturen des Biosphärenreservats Pendjari ausgebaut. Zudem wird der Tourismussektor gefördert.

Die Bill & Melinda Gates Stiftung und die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft (DEG) finanzieren das Programm mit. Der Privatsektor beteiligt sich finanziell, zum Beispiel durch die Initiativen „Cotton Made in Africa“ und die „African Cashew Initiative“.

Die Consultingfirma AFC unterstützt die Umsetzung des Vorhabens.

Wirkungen

Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit konnten folgende Wirkungen erzielt werden:

  • Mindestens 110.000 ländliche Haushalte haben ihr Einkommen um fast 30 Prozent in fünf Jahren gesteigert.
  • Mehr als 10.000 neue Arbeitsplätze wurden in der Verarbeitung und Vermarktung geschaffen. Sie bieten vor allen Frauen zusätzliche Einkommensmöglichkeiten.
  • Über 70.000 Cashew-Bauern steigerten ihre Erträge in den letzten vier Jahren um fast 80 Prozent.
  • Die Einkommen der Anrainerbevölkerung des Nationalpraks Pendjari sind im Durchschnitt um 25 Prozent gestiegen. Haushalte, die im Tourismussektor tätig sind, konnten ihre Einkommen sogar um bis zu 60 Prozent steigern.
  • Das Biosphärenreservat Pendjari ist dank der Einbeziehung der Bevölkerung heute ein für Westafrika beispielhaftes Modell für Schutzgebietsmanagement.

https://www.giz.de/de/weltweit/18997.html

+ zusätzliche Informationen

GIZ  Projektbewertung: Kurzbericht (2017):

Projekt 2013.2073.8-001.00

Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).

 

Auszug aus der Projektbeschreibung:

Das TZ-Modul „Förderung der Landwirtschaft in Benin“ hat zwei Modulziele, eines zu landwirtschaftlichen Wertschöpfungsketten (ProAgri II) und eines zum nachhaltigen Management des Biosphärenreservates Pendjari. Über das zweite Modulziel („Pendjari“) wird separat berichtet.

 

Das Modulziel 1 lautet: Die Wertschöpfung innerhalb von vier armutsorientierten Produktketten (Cashew, Reis, Karité, Soja) ist dauerhaft gestiegen bei gleichzeitiger Erhöhung von Sozial- und Umweltstandards.

Zur Erreichung des Modulziels strebt das TZ-Modul Wirkungen in 5 Handlungsfeldern an: Handlungsfeld 1: Agrarpolitik und Strategien zur Sektorreform; Handlungsfeld 2: Qualifizierung der Akteure der Wertschöpfungsketten; Handlungsfeld 3: Stärkung der Dialogforen; Handlungsfeld 4: Institutionalisierung des Fonds zur Innovationseinführung und Handlungsfeld 5: Stärkung der Agrarberatung.

 

Dabei verfolgt das Vorhaben einen umfassenden Capacity Development Ansatz, der die Kompetenzentwicklung von Fach- und Führungskräften, die Begleitung von institutionellen und organisatorischen Veränderungsprozessen sowohl auf lokaler, nationaler wie auch auf regionaler Ebene beinhaltet

 

Auszug aus der Bewertung der Relevanz:

Zentrales Element der Strategie von ProAgri II ist die Steigerung der Produktivität und die Förderung der inländischen Weiterverarbeitung über Capacity Development (gute landwirtschaftliche Praxis, Vertragslandwirtschaft, Verarbeitungsmethoden etc.). Beide Ansätze haben das Potenzial, Einkommen zu erhöhen, über höhere Erträge bzw. die Steigerung der Verarbeitungsmengen und eine qualitative Verbesserung der verarbeiteten Produkte (dadurch können auf den lokalen und internationalen Märkten höhere Preise erzielt und die Einkommen der Zielgruppe gesteigert werden).

 

Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung:

Die Hypothesen des Vorhabens zur Erreichung übergeordneter langfristiger Wirkungen sind plausibel. Die Steigerung von Produktivität und Verarbeitung führt zu einer erhöhten Wertschöpfung in den vier Produktketten. Die Förderung der Wertschöpfung trägt zu einer Verbesserung der Leistungsfähigkeit der beninischen Landwirtschaft und zu einer Einkommenssteigerung bei, die letztendlich zur Armutsreduzierung und einer verbesserten Nahrungsmittelsicherheit führt.

 

Die vom Vorhaben geförderte Verwendung von verbessertem Saatgut und Anpassung von Anbautechniken leisten einen Beitrag zur Anpassung der Landwirtschaft an den Klimawandel. Laut Einschätzung des Prüfteams wurden die Produzenten/innen in die Lage versetzt, ihre Produktion besser an sich ändernde Rahmenbedingungen, einschließlich des Klimawandels, anzupassen.

 

Bei der Ausarbeitung und Umsetzung der Fortbildungsangebote wurde auf eine gendersensible Didaktik geachtet und Quoten für Teilnehmerinnen festgelegt. Da die Beratungsleistungen und Investitionen gleichermaßen Frauen wie Männern zugutekommen, leistet das Vorhaben einen wichtigen Beitrag zur Gleichstellung und der Erhöhung Entwicklungschancen beider Geschlechter.

 

Deutsche Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5fa48198b638053d68ef4dead4da2968f1d56ba956e811490124d524ecc5744631ac172c6e40349c3a561075278a5d0eca681dc7d318a2f4c5c0220925dc140f40/giz2017-0515de-projektevaluierung-benin-1-Wertsch%C3%B6pfungskette-pev.pdf

Englische Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5f1d5848bab97c64d2878bb19c745406df83b37149a2be13edd327f0ba6ef74c0d2887ea7055e726bbbf118359e4f717a9111cf36437eafb8b947b9a84edd39960/giz2017-0516en-projekt-evaluation-benin-1-value%20chain%20promotion-pev.pdf

 

+ zusätzliche Informationen

GIZ  Projektbewertung: Kurzbericht (2017):

Projekt 2013.2073.8-002.00

Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).

 

Auszug aus der Projektbeschreibung:

Das Biosphärenreservat Pendjari (RBP) ist Teil eines ca. 28.600 km² großen Komplexes geschützter Zonen im Grenzgebiet der Länder Benin, Burkina Faso und Niger. Das Managementsystem des RBP ist derzeit weder nachhaltig noch kompatibel mit den Anforderungen für den Erhalt von Subventionen über die neu gegründete Umweltstiftung FSOA (Kernproblem). Durch nachgewiesene regelwidrige Interventionen seitens des beninischen Umweltministeriums (z.Zt. des ehem. Umweltministers) und der Generaldirektion der Schutzgebietsbehörde (Centre National de Gestion des Réserves de Faune, CENAGREF) wurde das Ko-Managementsystem des RBP grundsätzlich infrage gestellt.

 

Das Schutzkonzept ist aufgrund des Vertrauensverlusts der Bevölkerung und der mangelnden Durchsetzungskraft der Parkdirektion nicht mehr effizient umsetzbar. Dies führt zu der bereits zu beobachtenden drastischen Zunahme der Wilderei – insbesondere bei Elefanten – und dem illegalen Eintrieb von Viehherden. Aufgrund der aktuellen Schwäche des Schutzsystems und unzureichendem Monitoring sind diese Effekte bisher allerdings nur indirekt und punktuell belegbar.

 

Das Modul Pendjari wurde auf Anfrage der Partner aufgelegt, die das Managementkonzept des Nationalparks Pendjari durch politische Interventionen (Wechsel des Parkdirektors und in der Folge die Infragestellung des KoManagementkonzeptes, zunehmende Korruption im Bereich der Wilderei (-bekämpfung)) als zunehmend gefährdet wahrnahmen. Der ursprünglich geplante strategische Ansatz des Vorhabens (4 Handlungsfelder:

  • die Schaffung der rechtlichen, organisatorischen, finanziellen und personellen Voraussetzungen für ein nachhaltiges RBP-Managementsystem,
  • die Stärkung der Verwaltung des RBP bei der Umsetzung von privatwirtschaftlichen Prinzipien folgenden KoManagementsystems,
  • die Kompetenzstärkung der Strukturen der organisierten Anrainerbevölkerung, sowohl des Dachverbandes (Union des Associations Villageoises de Gestion des Réserves de Faune, U-AVIGREF) als auch der einzelnen Gruppen (AVIGREF) und
  • die verstärkte Ausschöpfung des ökonomischen Potenzials einer nachhaltigen Nutzung der natürlichen Ressourcen in der Peripherie des Nationalparks) stellte sich auch im Nachhinein als sehr relevant heraus, gerade auch vor dem Hintergrund der Entwicklung der Rahmenbedingungen und der neuen politischen Vorstellung einer Stärkung der Tourismuskomponente und der Privatisierung des Managements des Parks

 

Auszug aus der Bewertung der Relevanz:

Das Vorhaben ist in hohem Maße relevant. Dies gilt sowohl für die Zielsetzung (Biodiversitätserhalt, Armutsbekämpfung und Nutzung der natürlichen Ressourcen im Parkumfeld, gute Regierungsführung und Partizipation beim Parkmanagement) wie für die zur Zielerreichung geplanten Maßnahmen (methodisches Vorgehen). Der Ansatz des Vorhabens bzgl. des Modulziels 2, das Ko-Management wieder zu stärken und effizienter zu gestalten entsprach und entspricht voll den Interessen der Randbevölkerung des Parks (Zielgruppe) und trägt zur Steigerung ihrer sich verschlechternder Lebensqualität bei (das Kernproblem). Durch die Stärkung des Biosphärenreservats Pendjari trägt das Vorhaben wesentlich zur Umsetzung der Biodiversitätsstrategie Benins bei, welche vornehmlich auf nachhaltige Entwicklung und Armutsminderung durch ein besseres Management der biologischen Vielfalt abzielt.

 

Deutsche Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5ff26e0ffc49fc5c89e6fd87eea1c07d6d1a1aa12fa6bcf80aa65ed4995ddc076e7a2beacfd9a6986d2cb9a617781eded5d30022e6544d7afd6c7552fa66210f5d/giz2017-0513de-projektevaluierung-benin%202-pendjari-pev.pdf

Englische Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5feba0cfb1de130c016b08e763fd2ddcc62234a2aec49120f5292105fe7d51973b069b5f1b88df1abfcbc20643fb5851a80c6763d2aab25f911e68742334965257/giz2017-0514en-project-evaluation-benin%202-pendjari.pev.pdf

 

 

 

zuletzt aktualisiert: 27.02.2019 | Edit

Weitere Einträge

Projekt Land Jahr Sektor Betrag
Surat Metro Indien 2021 Minderung 202 260 000 €
(konzessionäres Darlehen)
Miluo River Disaster Risk Management and Comprehensive Environment Improvement Project China 2021 Cross-cutting 60 000 000 €
(konzessionäres Darlehen)
Funding for bilateral projects on Future Megacities and Sustainable Development of Urban Regions in the area of climate adaptation financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Anpassung 3 533 287 €
(Zuschuss)
Funding for cooperative projects to enhance international scientific collaboration on climate protection financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Minderung 2 115 333 €
(Zuschuss)
Funding for cooperative projects to enhance international scientific collaboration on climate adaptation financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Anpassung 6 278 655 €
(Zuschuss)
European Climate Diplomacy Week Global/Überregional 2021 Cross-cutting 13 200 €
(Zuschuss)
Climate Compatible Export Credit Policies Global/Überregional 2021 Cross-cutting 487 000 €
(Zuschuss)
Support of the Industrial Deep Decarbonization Initiative - Preparatory Assistance project Global/Überregional 2021 Minderung 30 000 €
(Zuschuss)
Accompanying international activities in the building sector Global/Überregional 2021 Minderung 671 841 €
(Zuschuss)
Support of the Joint UNEP-UNIDO Programme to host and manage the Climate Technology Centre and Network (CTCN) Global/Überregional 2021 Cross-cutting 1 000 000 €
(Zuschuss)

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