Programm Wasser- und Sanitärversorgung
Eckdaten | |||
---|---|---|---|
Land/Region | Benin, Subsahara-Afrika | ||
Ländereinordnung | LDC, African Country, Lower Middle Income Country | ||
Summe |
11 400 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 5 700 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2016 | Projektzeitraum | 2017 - 2020 |
Sektor | Anpassung | ||
Rio Marker Minderung | 0 | Rio Marker Anpassung | 1 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Ministry of Energy and Mining Ministry of Health |
||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Etwa die Hälfte der Menschen in Benin hatte im Jahr 2017 weiterhin keinen Zugang zu unbedenklichem Trinkwasser: 45 Prozent der Menschen in den Städten und 58 Prozent der Menschen auf dem Land. Die kommunale Wasserversorgung ist teilweise mangelhaft. Die über die Wassergebühren erzielten Einnahmen sind nicht kostendeckend. Automatische Chlorierungsanlagen für hygienische Wasserbehandlung fehlen häufig. Beim Transport zwischen Zapfstelle und Haushalt oder bei der Aufbewahrung zu Hause verschlechtert sich die Wasserqualität oft weiter.
Es gibt nur teilweise Informationen, wie viel Wasser in welcher Qualität in den Wassereinzugsgebieten der wichtigen Flüsse Pendjari und Mékrou verfügbar ist. Pläne zum Management der vorhandenen Wasserreserven in der Region fehlen.
Hinzu kommt der durch den Klimawandel verschärfte Wassermangel in diesen ohnehin schon trockenen Gebieten. Dieser gefährdet die Landwirtschaft und damit die Nahrungsmittelversorgung.
ZielDie Bevölkerung hat besseren Zugang zu sauberem und bezahlbarem Trinkwasser. Die Hygiene bei Transport und Aufbewahrung des Wassers ist verbessert.
VorgehensweiseFür bessere Wasserqualität von der Wassergewinnungsanlage bis zur Zapfstelle fördert das Vorhaben ausgewählte Kommunen bei der Installation von 320 Pumpen zur automatischen Chlorierung. Außerdem unterstützen die GIZ und ihre Partner die Ausbildung von Personal für den Betrieb der Anlagen.
Das Vorhaben verbesserte einen einfachen Test zur visuellen Ermittlung der Wasserqualität. Mit diesem können Haushalte auf einen Blick feststellen, wie sich die Wasserqualität zwischen Zapfstelle und Zuhause halten lässt – zum Beispiel durch Reinigen der Wassertransportbehälter.
Zur Verbesserung der kommunalen Wasserversorgung wurde ein einfaches Programm entwickelt, das die Daten zum Betrieb der Anlagen erfasst sowie die Betriebskosten und Einnahmen ausweist. Das Programm wird im Moment in 15 Kommunen getestet.
Zur besseren Erfassung des vorhandenen Wassers in den beiden Einzugsgebieten wird die Ausrüstung der zuständigen Behörde ergänzt und deren Personal ausgebildet. Aufgrund der dadurch verbesserten Datenlage lassen sich dann konkretere Aussagen zur verfügbaren Menge treffen und praktikable Pläne zum Management der Ressource erstellen.
Um der Bevölkerung den Zusammenhang zwischen Klimawandel, Wasser und Ernährung zu vermitteln, wird unter anderem die Verwendung lokaler Reissorten mit geringerem Wasserbedarf erprobt.
Die Consultingfirma GITEC-IGIP unterstützt die Umsetzung des Vorhabens.
Im Oktober 2018 sind 184 Chlorierungsanlagen für die Wasserversorgung von 680.000 Personen installiert.
Eine erste Hygienekampagne verbesserte mit Hilfe des Tests die Qualität des Trinkwassers in 238 von 1.400 Haushalten.
Die Verwendung lokaler Reissorten erhöhte 2017 den Reisertrag auf den Feldern der beteiligten Bauern um etwa 17 Prozent, von 1,60 auf 1,87 Tonnen pro Hektar.
https://www.giz.de/de/weltweit/18987.html
+ zusätzliche Informationen
GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2018):
Projekt 2013.2074.6
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
Die Maßnahme „Unterstützung des Wasser-, Sanitär- und Hygienesektors – ProSEHA“ (PN 2013.2074.6) der Technischen Zusammenarbeit (TZ) unterstützt das Ministerium für Energie, Wasser und Bergbau (MEEM) sowie die anderen relevanten Akteure bei der Verbesserung dieser Rahmenbedingungen. Das Vorhaben ist Teil eines gemeinsamen Programms von Finanzieller Zusammenarbeit (FZ) und TZ. Das Vorhaben arbeitet in den 6 Départements Mono, Couffo, Ouémé, Plateau, Atacora und Donga sowie in den 38 Kommunen dieser Départements (ca. 4,2 Mio. Einwohner).
Das Programmziel lautet: „Die städtische und ländliche Bevölkerung im Allgemeinen und die Bevölkerung in den städtischen Randgebieten im Besonderen nutzt die nachhaltige Bereitstellung von bezahlbarer Trinkwasser- und Basissanitärversorgung unter Beachtung der gesundheitsrelevanten Hygienestandards.“
Das Modulziel des TZ-Vorhabens lautet: „Die Akteure im Wasser-, Sanitär- und Hygienesektor haben die Rahmenbedingungen für den gleichberechtigten Zugang der Bevölkerung zu Hygiene, Basissanitärversorgung und sauberem Trinkwasser geschaffen.“ In Anbetracht der Wichtigkeit eines geeigneten institutionellen und organisatorischen Rahmens für die Trinkwasser- und Basissanitärversorgung erschient das Modulziel angemessen für die Erreichung des Programmziels.
Das Vorhaben hat eine Laufzeit von 3 Jahren (von 07/2014 bis 06/2017) mit Kosten des deutschen TZ-Beitrags von bis zu 11.000.000 EUR. Das Vorhaben ist in vier Handlungsfelder aufgeteilt:
- Unterstützung der Sektorsteuerung und Sektorpolitikberatung,
- Umsetzung der nationalen Strategie zur Hygiene und Sanitärversorgung,
- Verbesserung der Trinkwasserversorgung und
- Stärkung kommunaler Kapazitäten in den Sektoren Hygiene, Sanitär- und Trinkwasserversorgung.
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Trotz der Fortschritte in den vergangenen Jahren stellt die Unterversorgung der Bevölkerung Benins mit unbedenklichem Trinkwasser und die unzureichende Verfügbarkeit sanitärer Einrichtungen weiterhin ein zentrales Problem der Bevölkerung Benins dar. Unter der unzureichenden Wasser- und Sanitärversorgung leiden vor allem benachteiligte Bevölkerungsgruppen (Frauen, Kinder, Arme). Das Vorhaben hat zum Ziel die Schaffung/Verbesserung der Rahmenbedingungen für den gleichberechtigten Zugang der Bevölkerung zu Hygiene, Basissanitärversorgung und sauberem Trinkwasser. Das Vorhaben behandelt somit ein zentrales Problem der beninischen Bevölkerung und insbesondere der benachteiligten Bevölkerungsgruppen.
Das Vorhaben steht nicht nur im Einklang mit sondern trägt teilweise maßgeblich zur Entwicklung der relevanten nationalen Sektorstrategien in den Bereichen Trinkwasser, Hygiene und Sanitärversorgung bei. In diesem Zusammenhang sind insbesondere die Nationale Wasserpolitik (2008), die Nationalen Strategien zur Trinkwasserversorgung im städtischen, randstädtischen und ländlichen Raum (2016-30) und die Nationale Strategie zur Förderung der Hygiene und der Basissanitärversorgung (2013-17) zu nen
Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung:
Die Verbesserung der Trinkwasser- und Basissanitärversorgung trägt zur Verbesserung der Lebensbedingungen - vor allem der armen Bevölkerungsgruppen in ländlichen Gebieten - bei und damit zu mittel- und langfristigem wirtschaftlichem Wachstum. Das Vorhaben trägt auch zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Wasserressourcen bei. Es dient somit der Erreichung übergeordneter, langfristiger, politischer Ziele und steht im Einklang mit den 2015 verabschiedeten globalen Entwicklungszielen 6.1 (Trinkwasserversorgung), 6.2 (Hygiene und Sanitärversorgung) und 11 (Nachhaltige Städte und Siedlungen). Noch zu bewältigende Herausforderungen sind die Wiederherstellung eines funktionierenden Trinkwasserqualitätsüberwachungssystems sowie die Ausweitung der vom Vorhaben begonnen Aktivitäten auf eine noch größere Anzahl von Kommunen.
Das Vorhaben trägt zur Chancengleichheit bei. Insbesondere die Belastung von Mädchen und Frauen durch fehlenden bzw. unangepassten Zugang zu Sanitärversorgen liegen im Fokus der Aktivitäten (Gender). Hier versucht das Vorhaben zum Beispiel durch den Bau getrennter Schultoiletten für Mädchen und Jungen Unterstützung zu leisten. Im Rahmen des Vorhabens werden Transparenz, Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit, Kapazität der Verwaltungsorgane im Wassersektor gestärkt (Good Governance). Die Armutsbekämpfung insbesondere im ländlichen Raum und in den städtischen Randgebieten werden vom Vorhaben über die Implementierung und das Up-Scaling der Pilotmaßnahmen, durch das verbesserte Informationsmanagement der Verwaltungsorgane, die Einführung von Kontrollinstrumenten sowie die Etablierung von kommunalen Wasserversorgungs- sowie Hygiene- und Sanitärplänen angegangen (Armutsbekämpfung). Diese Wirkungen tragen zur Minderung des Migrationsdrucks bei.
zuletzt aktualisiert: 27.02.2019 | Edit