Förderung einer verantwortungsvollen Fischerei und Aquakultur
Eckdaten | |||
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Land/Region | Global/Überregional, Global/Überregional | ||
Ländereinordnung | Global/regional | ||
Summe |
2 000 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 1 000 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2016 | Projektzeitraum | 2014 - 2018 |
Sektor | Anpassung | ||
Rio Marker Minderung | 0 | Rio Marker Anpassung | 1 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | |||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Ausgangssituation Die Aquakultur ist weltweit ein schnell wachsender Sektor. Schätzungsweise 200 Millionen Menschen hängen in den Entwicklungsländern in ihrer Existenz direkt oder indirekt von Fangfischerei und Aquakultur ab, rund 90 Prozent der Fischer in Entwicklungsländern sind Klein-fischer und -farmer. Die massive Subventionierung der industriellen Fangfischerei verursacht immer weiter zunehmende Fangkapazitäten und Überfischung, die mittlerweile ein katastrophales Ausmaß annimmt: 88 Prozent der weltweit genutzten Fischbestände sind voll genutzt, erschöpft oder zusammengebrochen. Für die Bevölkerung in den Küstenzonen der Entwicklungsländer und der Inlandfischerei führen ausbleibende Fänge zu existenzbedrohenden sozioökonomischen Konsequenzen sowie zu kurz- und mittelfristigen Engpässen in der Proteinversorgung. Der steigende Nutzungsdruck auf die Ressource Fisch verursacht außerdem ökologische Probleme, welche die aquatische Biodiversität und Ökosysteme bedrohen. Ziel Ziel des Vorhabens ist es, im Kontext von Kleinfischern und Fischfarmern nachhaltige Methoden der Fischerei und Aquakultur zu fördern und so für diese Zielgruppen zu Ernährungssicherung, Einkommensbildung und Ressourcenschutz beizutragen. Vorgehensweise Bei der Schwerpunktsetzung zukünftiger Aktivitäten orientiert sich das Vorhaben an den entwicklungspolitischen Zielen des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und nutzt die Erfahrungen der Vorgängerprojekte. Das Vorhaben verfolgt einen Mehrebenenansatz: Auf der Makroebene unterstützt das Sektorvorhaben (SV) unmittelbar die BMZ Sondereinheit „Eine Welt ohne Hunger" durch Politikberatung. Des Weiteren pflegt es national und international den fachlichen Austausch im Dialog mit staatlichen und nicht-staatlichen Akteuren und beteiligt sich an der Entwicklung von internationalen Vereinbarungen und anderen Regelwerken zur Erhöhung der Nachhaltigkeit von Fischerei und Aquakultur. In enger Kooperation und Abstimmung mit internationalen EZ-Institutionen und Nichtregierungsorganisationen (NRO) werden Standards und Verfahren zur nachhaltigen Produktion in der Fangfischerei und Aquakultur erarbeitet und in Zusammenarbeit mit dem Privatsektor in ausgewählten Ländern eingeführt. Hierbei entwickelte Instrumente und Methoden fließen in Investitionsstrategien von Partnerregierungen und Privatsektor ein. Auf der Mesoebene arbeitet das SV mit der Privatwirtschaft bzw. relevanten Partnern an der Entwicklung von Innovationen zur Verbesserung der Nutzungsmethoden im Hinblick auf Ernährungssicherung, Einkommen und Ressourcenschutz. Auf der Mikroebene werden einzelne Farmer bzw. lokale Akteure durch die Interventionen und Beratungen vom SV im Rahmen von Pilotmaßnahmen direkt unterstützt. Die Kombination dieser drei Ebenen erzeugt die notwendigen Synergien für eine erfolgreiche Projektumsetzung. Das SV Nachhaltige Fischerei und Aquakultur ist überregional angelegt. Es wird seine fachlich- methodischen Beiträge in drei Handlungsfeldern leisten: Politikberatung, Innovationsentwicklung, Netzwerkarbeit Wirkung Über seine fachkundige und in Politik- und Fachgremien anerkannte Beratung hat das SV in den vorherigen Phasen maßgeblich Einfluss auf die deutsche, europäische und z.T. auch internationale Politikgestaltung zu (Fang-)Fischerei, Aquakultur und Küstenzonenmanagement genommen. Dies erfolgte vor allem über die Mitgestaltung internationaler Standards und Regelwerke, vor allem hinsichtlich einer stärkeren Berücksichtigung von Kleinfischerei (z. B. VGSSF, Fischereipartnerschaftsabkommen), aber auch über das fachliche Engagement in relevanten europäischen und internationalen Netzwerken und Arbeitskreisen. Im Kontext der Rohstoffsicherung und Verlässlichkeit von Lieferketten hat sich bei den Kooperationspartnern des SV aus der Privatwirtschaft die Aufmerksamkeit für die Relevanz nachhaltiger Fischerei und Aquakultur erhöht. Der Anteil nachhaltiger Produkte am Gesamtangebot steigt und trägt insgesamt zum Schutz der natürlichen Ressourcen und zum Erhalt der Lebensgrundlagen bei. Die innovativen Ansätze des SV zur Zertifizierung von Wildfisch und Aqua¬kultur aus Entwicklungsländern führen mittelfristig zu einer Wertsteigerung der Fischprodukte, zur Anbindung an Exportmärkte und damit einhergehend zur Einkommenssteigerung der Produzenten und Verarbeiter/innen in den Partnerländern. Am Beispiel des Nilbarschs (Victoria See) konnte eine Verbesserung der Lebensbedingungen der Fischereigemeinden durch die Zertifizierung mit Einkommenssteigerungen, sowie Erfolge in den Bereichen Bildung und Gesundheit bereits nachgewiesen werden.
zuletzt aktualisiert: 02.05.2019 | Edit