Deutsche
Klimafinanzierung
Der deutsche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung
Projektdatenbank zur deutschen Klimafinanzierung

Klimaschutz und Energie in Lateinamerika und der Karibik (Beratung der IDB)

Mittel- und Südamerika landerübergreifend, Mittel- und Südamerika, 2010

Eckdaten
Land/RegionMittel- und Südamerika landerübergreifend, Mittel- und Südamerika
Ländereinordnung Global/regional
Summe -
(Zuschuss)
davon „Klima“-Anteil 3 000 000 €
Finanziert über BMZ Finanzierungsinstrument allgemeine FZ/TZ (bilateral)
Jahr 2010 Projektzeitraum k.A.
Sektor Minderung
Projektträger Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn
Projektpartner
Anrechnung auf X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit
O Fast-Start-Zusage 2010-2012
X Biodiversitätszusage 2009
O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit

+ zusätzliche Informationen

GIZ  Projektbewertung: Kurzbericht (2016):

Projekt 2010.2195.5

Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).

 

Auszug aus der Projektbeschreibung:

Das Thema Klimaschutz hat zu Beginn der 2000er Jahre auch in der Interamerikanischen Entwicklungsbank (Inter-American Development Bank, IDB) stark an politischer Priorität gewonnen. Die Bank hatte hier erheblichen Nachholbedarf, weil sie von den Kunden und Kreditnehmern eher mit der Finanzierung traditionell ausgerichteter Energieinfrastruktur (fossile Kraftwerke, Netzinfrastruktur) und dem Transportwesen angefragt wurde. Die Wende wurde 2006 durch die Initiative für nachhaltige Energie und Klimawandel (Sustainable Energy and Climate Change Initiative, SECCI) und der damit einhergehenden Einrichtung des gleichnamigen Multi-Donor-Fonds eingeleitet. Im Juli 2010 wurden Projekte im Bereich Klimawandel, erneuerbare Energie und Umwelt als einer von vier prioritären Bereichen definiert. In der Folge wurden eine Richtlinie für erneuerbare Energie und der Climate Change Action Plan (2012-2015) verabschiedet. Diese Ziele, Strategien, Richtlinien und Aktionspläne haben nach wie vor Bestand und sind zu einem Pfeiler der Geschäftspolitik der Bank geworden. Die Themen sind in den Organisationseinheiten Klimawandel und Nachhaltigkeit (Climate Change and Sustainability, CCS) und Umwelt- und Sozialstandards (Environmental and Social Safeguards Unit, ESG) verankert

 

Das Vorhaben nutzt die Mittlerfunktion der Bank im Informations- und Wissenstransfer durch Konferenzen, Workshops und Seminare auf Ebene der Mitgliedsländer für die deutsche EZ und darüber hinaus. Eine gezielte Verbindung mit internationalen Ansätzen, die in den Bereichen Klimaschutz, Entwicklung oder Technologietransfer aktiv sind, wird gesucht, z.B. mit dem Klima-Investitionsfond (Climate Investment Fund) und dem dazugehörenden Technologiefonds (Clean Technology Fund). Auch mit relevanten multilateralen Organisationen wie der UN-Comisión Económica para América Latina y el Caribe (UN Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik), der interregionalen Energieorganisationen Organización Latinoamericana de Energía oder anderen Entwicklungsbanken wird kooperiert.

 

Die Zielformulierung „Die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB) hat die in ihrer Klimaschutzstrategie enthaltenen Instrumente in ihre Leistungsprozesse integriert“ entspricht zwar den Motiven und Zielsetzungen der Zusammenarbeit, ihr fehlt aber ein weiter gehendes Wirkungselement, z.B. verbesserte Voraussetzungen für eine auf Klimaschutz ausgerichtete Veränderung des Kreditportfolios, ggf. auch bezüglich der Veränderungen über die Leistungen der Bank hinaus, z.B. auf das Design der finanzierten Projekte.

 

Auszug aus der Bewertung der Relevanz:

Die Ziele der Bank und die Art und Weise, wie sie erreicht werden sollen, sind mit den Zielen der deutschen EZ und ihrem Konzept, durch Förderung ökologisch und ökonomisch nachhaltiger Energieversorgung und -nutzung Beiträge zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen in Lateinamerika und der Karibik zu leisten, voll kompatibel. Den Konzepten „Nachhaltige Energie für Entwicklung des BMZ“ (Januar 2007) und „Entwicklungspolitische Zusammenarbeit mit den Ländern Lateinamerikas und der Karibik“ (Februar 2008) wird umfassend Rechnung getragen. In einer Vielzahl von Verlautbarungen der regionalen Organisationen - wie der Organisation der Amerikanischen Staaten, der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und Karibik, der Organización Latinoamericana de Energía (Lateinamerikanische Energieorganisation), der IDB selbst - sowie in Konferenzen in der Region und den Ländern werden Klimaschutz und Nachhaltigkeitsprinzipien diskutiert und eingefordert. Die TZ-Maßnahme ist entwicklungspolitischen Zielen von IDB und BMZ, den Strategien und ihrer Umsetzung verpflichtet und orientiert ihr Handeln daran. Sie trägt damit voll und ganz zur Lösung eines entwicklungspolitisch wichtigen Kernproblems der Zielgruppe bei und unterstützt die Umsetzung der Politiken und Strategien des Partners. Mit den internationalen Themen und Standards steht sie umfänglich im Einklang.

 

Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung

Der vom Vorhaben unterstützte Strategiewechsel der Bank trägt zu Wirkungen auf Impact-Ebene bei. So hat die Bank ihr Portfolio im Bereich Klimawandel, erneuerbare Energie und Umweltnachhaltigkeit deutlich gesteigert. Von den 5% im Referenzzeitraum vor 2010 stieg der Anteil auf knapp 33% im Jahr 2014 (siehe IDB Sustainability Report 2014), deutlich über die Zielgröße von 25%. Im Nachhaltigkeitsbericht 2013 der Bank wird von einem Wert von 20% gesprochen, für das Jahr 2011 wurde ein Wert von 42% veröffentlicht. Auch wenn größere jährliche Schwankungen auf Anpassungen bei der Abgrenzung hinweisen, wird die Wirkung des eingeläuteten Strategiewechsels deutlich. Dazu kommt, dass diejenigen Projekte der Bank, die ein hohes Umwelt- oder Sozialrisiko beinhalten (59 von 168 Darlehen der Bank im Jahr 2013) zu 87% mit mindestens „befriedigend“ bewertet werden (IDB Sustainability Report 2013).

 

Deutsche Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5f56f7a9a4b6ad187d13d20d8519508af0a5ea9f6a40c5cff5fc63915a9672a71b5c853c49be55cf9677f720850b516d78ed63ea991f1867c558daa6693156f91f/giz2016-0158de-projektevaluierung-klimaschutz%20energie%20idb-la-pev.pdf

Englische Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5ff020e0fde97fbead1924da66179714d983b8a21d568044800cf247996c76047854ca33213ee5a4c5a7389dc9cb8ea25b8891e92e43034f5ada86ff24261d44a6/giz2016-0159en-projectevaluation%20report-idb-la-pev.pdf

 

 

Entwicklungpolitische Analyse

Über die Klimafinanzierung geförderte Maßnahmen müssen auch entwicklungspolitischen Kriterien genügen. Für Maßnahmen, die im Zeitraum 2010-2012 bewilligt wurden, haben wir öffentlich verfügbare Projektbeschreibungen danach untersucht, ob einige ausgewählte Aspekte bei der Formulierung von Zielen und Maßnahmen explizit berücksichtigt wurden.
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  • Diese Maßnahmen:
  • tragen zu langfristigem Klimaschutz und zur Erreichung des 2°-Ziels bei
    • Hat das Projekt einen Rio-Marker Minderung von 2 oder einen Rio-Marker Minderung und Anpassung von jeweils 1?
    • Fördert das Projekt die Einführung neuer Klimatechnologien bzw. technologischer/sozialer Innovation?
    • Fördert das Projekt die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Energiebereich?
  • tragen explizit zur Armutsbekämpfung bei
    • Ist Armutsbekämpfung als ein ausdrückliches Ziel des Projekts und in den Maßnahmen verankert?
    • Arbeitet das Projekt mit besonders verletzlichen Gruppen zur Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage?
  • beteiligen die lokale Bevölkerung/Zivilgesellschaft
    • Haben die Betroffenen von Projekten ein Mitspracherecht an Planung, Umsetzung und Monitoring des Projekts?
    • Sind NRO als Vertreter der lokalen Bevölkerung beteiligt?
    • Ist die lokale Bevölkerung direkt beteiligt?
  • berücksichtigen explizit den Schutz der Menschenrechte
    • Sind Schutz und Förderung der Menschenrechte explizit in Zielen und Maßnahmen verankert?
    • Werden benachteiligte Bevölkerungsgruppen in der Wahrnehmung ihrer Rechte und der Beteiligung an Entscheidungen gestärkt?
    • Befolgen REDD+-Projekte das Prinzip der freiwillig vorab und in Kenntnis der Sachlage gegebenen Zustimmung (FPIC)?
  • haben Gender-Aspekte integiert
    • Hat das Projekt die Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit als Zielsetzung?
    • Setzt es Gender Mainstreaming oder eine Gender Responsiveness Strategie um?
    • Wird die Zielgruppe nach Männern und Frauen differenziert?
    • Werden Frauen und Frauengruppen explizit mit einbezogen?
  • berücksichtigen schutzbedürftige Gruppen bei Anpassungsmaßnahmen
    • Führt das Projekt Anpassungsmaßnahmen durch, die die Lage besonders verletzlichen Gruppen verbessern sollen, besonders in vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen?

Quellenangaben:
keine Projektbeschreibung verfügbar, Februar 2015

zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit

Weitere Einträge

Projekt Land Jahr Sektor Betrag
Schwerpunktprogramm Nachhaltige Wirtschaftsentwicklung, Komponente Wirtschaftsförderung Europa, Kaukasus, Zentralasien länderübergreifend 2014 Anpassung 1 145 000 €
(Zuschuss)
Integrierter Erosionsschutz in Gebirgslagen Europa, Kaukasus, Zentralasien länderübergreifend 2014 Anpassung 1 000 000 €
(Zuschuss)
Studien- und Fachkräftefonds Kapazitätsstärkung Europa, Kaukasus, Zentralasien länderübergreifend 2014 Anpassung 1 455 000 €
(Zuschuss)
Studien- und Fachkräftefonds Europa, Kaukasus, Zentralasien länderübergreifend 2014 Anpassung 650 000 €
(Zuschuss)
Transboundary Joint Secretariat (TJS III) Europa, Kaukasus, Zentralasien länderübergreifend 2014 Cross-cutting 5 000 000 €
(Zuschuss)
Caucasus Nature Fund (CNF) - Endowment Fund III - Beteiligung Stiftungskapital Europa, Kaukasus, Zentralasien länderübergreifend 2014 Cross-cutting 2 000 000 €
(Zuschuss)
Waste to energy Jordanien 2014 Minderung 1 750 000 €
(Zuschuss)
Förderung des partizipativen Ressourcenmanagements zur Stabilisierung der Situation in flüchtlingsaufnehmenden Gemeinden Jordanien 2014 Anpassung 1 500 000 €
(Zuschuss)
Dezentrales Abwassermanagement : WASH an Schulen in aufnehmenden Gemeinden Jordanien 2014 Anpassung 2 000 000 €
(Zuschuss)
Dezentrales, integriertes Klärschlammmanagement Jordanien 2014 Minderung 4 000 000 €
(Zuschuss)

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