Schutz der Biodiversität in der Sierra Madre Oriental
Eckdaten | |||
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Land/Region | Mexiko, Mittel- und Südamerika | ||
Ländereinordnung | Upper Middle Income Country | ||
Summe |
7 000 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 7 000 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2011 | Projektzeitraum | k.A. |
Sektor | Anpassung, Waldschutz (Minderung) | ||
Rio Marker Minderung | 1 | Rio Marker Anpassung | 1 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Nationale Komission der Naturschutzgebiete (CONANP) | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Fünf Schutzgebiete in vier Projektgebieten werden durch das Vorhaben in ihrer Managementkapazität aufgewertet. Es ist eine breite Einbindung der teilweise marginalisierten lokalen Bevölkerung geplant, durch die eine nachhaltige Ressourcennutzung und die Anpassungsfähigkeit der Lebensräume und Menschen an die Folgen des Klimawandels gesichert werden sollen.
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GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2017):
Projekt 2011.2164.9
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
In der Sierra Madre Oriental, einem vulkanischen Gebirgszug im Osten des Landes, ist die bereits in Teilen zerstörte und stark fragmentierte Biodiversität durch unzureichenden Flächenschutz und Nutzungswandel sowie mangelhafte Zusammenarbeit der verantwortlichen Akteure in der Region massiv bedroht. Kernproblem und Ausgangslage im Vorhaben war, dass weder öffentliche Einrichtungen noch private Dienstleister als auch die Bevölkerung eine klare Vorstellung hatten, wie mit der sich spürbar verschlechternden Situation umzugehen war und damit keine Instrumente, Mechanismen und Strategien zum Schutz der Biodiversität und der nachhaltigen Nutzung der Naturressourcen im biologischen Korridor Sierra Madre Oriental existierten.
Ziel des Vorhabens: „Die Schlüsselakteure in den Naturschutzgebieten und in den Gebieten, die Naturschutzgebiete verbinden, sichern in koordinierter Weise den Schutz der Biodiversität und die nachhaltige Nutzung der Naturressourcen im biologischen Korridor Sierra Madre Oriental“.
Um dies zu erreichen wurden zwei Handlungsfelder definiert: (1) Good Governance zum Schutz der Biodiversität (Output 1), in dem Landnutzungs- und Raumordnungspläne sowie nachhaltige Landnutzungsalternativen erarbeitet werden sollten; und (2) Nachhaltige Nutzung und ökonomische Instrumente zum Schutz der Biodiversität (Output 2), mit dem Ziel, zusammen mit der Privatwirtschaft Instrumentarien zur Finanzplanung und Kompensationsmechanismen, nachhaltige Wertschöpfungsketten sowie Strategien zum verbesserten Zugang zu etablierten Förderprogrammen zu erarbeiten. In diesem Handlungsfeld war auch der Aufbau eines Monitoringsystems für Biodiversität vorgesehen und die Einrichtung von Biodiversitäts-Datenbanken.
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Das Projektdesign und seine Umsetzung basieren auf einer systematischen Überprüfung der Kernprobleme für die Entwicklung der Zielgruppe und adressiert die oben genannte Degradierung von Boden und Ökosystemen, sowie indirekt die Arbeitslosigkeit, die niedrigen Haushaltseinkommen und die Landnutzungskonflikte. Das Vorhaben adressiert den ersteren Aspekt auf Modulzielebene. Auch die Verbesserung von Beschäftigungsmöglichkeiten durch innovative Schutzmaßnahmen und nachhaltige Ressourcennutzung werden auf Outputebene angesprochen.
Mit seinen Aktivitäten trug das Vorhaben zur Umsetzung von Mexikos wichtigsten Umweltgesetzgebungen und Strategien bei: Zum Allgemeinen Gesetz über das Ökologische Gleichgewicht und den Schutz der Umwelt; zum Allgemeinen Gesetz und seiner Strategie über den Klimawandel; und zur Nationalen Biodiversitätsstrategie. Nicht zuletzt hat das Vorhaben selbst zur Entwicklung wichtiger Leitlinien (Nationale Vision zum integrierten Landschaftsmanagement) und Strategien (Strategie 2040 der CONANP) beigetragen.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass das Vorhaben in hohem Maße relevant für die Lösung der Kernprobleme der Zielgruppe und für die Umsetzung der wichtigsten Umweltgesetze und –strategien des Landes war. Das Vorhaben steht im Einklang mit den Zielen der deutschen Entwicklungspolitik in Bezug auf den Schutz der Biodiversität.
Entwicklungpolitische Analyse
Über die Klimafinanzierung geförderte Maßnahmen müssen auch entwicklungspolitischen Kriterien genügen. Für Maßnahmen, die im Zeitraum 2010-2012 bewilligt wurden, haben wir öffentlich verfügbare Projektbeschreibungen danach untersucht, ob einige ausgewählte Aspekte bei der Formulierung von Zielen und Maßnahmen explizit berücksichtigt wurden.
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- Diese Maßnahmen:
-
tragen zu langfristigem Klimaschutz und zur Erreichung des 2°-Ziels bei
- Hat das Projekt einen Rio-Marker Minderung von 2 oder einen Rio-Marker Minderung und Anpassung von jeweils 1?
- Fördert das Projekt die Einführung neuer Klimatechnologien bzw. technologischer/sozialer Innovation?
- Fördert das Projekt die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Energiebereich?
-
O
tragen explizit zur Armutsbekämpfung bei
- Ist Armutsbekämpfung als ein ausdrückliches Ziel des Projekts und in den Maßnahmen verankert?
- Arbeitet das Projekt mit besonders verletzlichen Gruppen zur Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage?
-
X
beteiligen die lokale Bevölkerung/Zivilgesellschaft
- Haben die Betroffenen von Projekten ein Mitspracherecht an Planung, Umsetzung und Monitoring des Projekts?
- Sind NRO als Vertreter der lokalen Bevölkerung beteiligt?
- Ist die lokale Bevölkerung direkt beteiligt?
-
O
berücksichtigen explizit den Schutz der Menschenrechte
- Sind Schutz und Förderung der Menschenrechte explizit in Zielen und Maßnahmen verankert?
- Werden benachteiligte Bevölkerungsgruppen in der Wahrnehmung ihrer Rechte und der Beteiligung an Entscheidungen gestärkt?
- Befolgen REDD+-Projekte das Prinzip der freiwillig vorab und in Kenntnis der Sachlage gegebenen Zustimmung (FPIC)?
-
O
haben Gender-Aspekte integiert
- Hat das Projekt die Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit als Zielsetzung?
- Setzt es Gender Mainstreaming oder eine Gender Responsiveness Strategie um?
- Wird die Zielgruppe nach Männern und Frauen differenziert?
- Werden Frauen und Frauengruppen explizit mit einbezogen?
-
O
berücksichtigen schutzbedürftige Gruppen bei Anpassungsmaßnahmen
- Führt das Projekt Anpassungsmaßnahmen durch, die die Lage besonders verletzlichen Gruppen verbessern sollen, besonders in vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen?
Quellenangaben:
https://www.giz.de/de/weltweit/25056.html
http://www.bmu.de/themen/natur-arten/die-globale-lifeweb-initiative-zu-schutzgebieten-und-der-beitrag-aus-der-internationalen-klimaschutzinitiative-des-bmu-projekte-lateinamerika/
Juni 2014
zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit