Kartierung der Kohlenstoffspeicher und Erhalt durch Kohlenstoffzahlungen im Waldgürtel der DR Kongo
Eckdaten | |||
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Land/Region | DR Kongo, Subsahara-Afrika | ||
Ländereinordnung | LDC, African Country, Low Income Country | ||
Summe |
6 050 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 6 050 000 € |
Finanziert über | BMUB | Finanzierungsinstrument | IKI (bilateral) |
Jahr | 2012 | Projektzeitraum | 2012 - 2016 |
Sektor | Waldschutz (Minderung) | ||
Rio Marker Minderung | 0 | Rio Marker Anpassung | 0 |
Projektträger | KfW Entwicklungsbank, Frankfurt am Main, WWF Deutschland, Frankfurt | ||
Projektpartner | Ministerium für Umwelt (MECNT) DR Kongo | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit X Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 X Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Das Projekt fördert ein System für die Reduktion von Emissionen aus Entwaldung und Walddegradierung (REDD+) sowie für Kompensationszahlungen in der DR Kongo. Damit wirkt es der beschleunigten Entwaldung entgegen und weist den Wälder und ihren Ökosystemdienstleistungen einen Wert jenseits der üblichen Nutzung, zum Beispiel als Holzquelle oder potenzielle landwirtschaftliche Fläche zu. Mit sehr exakten Laser-Fernerkundungsdaten wird eine Karte mit dem Kohlenstoffgehalt der Wälder erstellt. Außerdem setzen die Projektpartner Waldschutzkonzepte modellhaft um, testen ihre Wirksamkeit, Effizienz und Praktikabilität und entwickeln sie weiter. Mit der Bevölkerung und anderen Landnutzern werden funktionsfähige Pilot-Strukturen zur Nutzenverteilung der Kohlenstoffzahlungen entwickelt und modellhaft eingerichtet. Das REDD+ Pilotprojekt für die Lac Tumba Region soll somit Maßstäbe für eine gerechte und nachhaltige Inwertsetzung der Waldflächen durch Kohlenstoffzahlungen setzen.
+ zusätzliche Informationen zum Projekt
FERN & Forest Peoples Programme (2014): Implement in haste, repent at leisure. A call for rethinking the World Bank’s Carbon Fund, based on an anaysis of the Democratic Republic of Congo Emission Reduction - Project Idea Note (ERPIN)
Der Bericht bewertet die 'Emission Reduction - Project Idea Note (ERPIN)', der die Massnahmen der DR Kongo bei Aufnahme in den World Bank FCPF Carbon Fund skizziert. In Bezug auf die Region Lac Tumba - auch explizit in der KfW Massnahme zeigt der Bericht anhand von Karten und mit Verweis auf die 'Mapping for Rights' Webseite der Rainforest Foundation UK, dass es in weiten Teilen der Region eine Mehrfach-Überlappung von unterschiedlichen Landnutzungen und Landrechtszuweisungen gibt. Seite 14 ff des Berichts zeigt, dass einige Gebiete bis zu vier konkurrierende Nutzungszuweisungen aufweisen - REDD Initiativen nicht mitgerechnet.
http://www.redd-monitor.org/wp-content/uploads/2014/05/fern-and-fpp-drc-5.pdf, Juni
Entwicklungpolitische Analyse
Über die Klimafinanzierung geförderte Maßnahmen müssen auch entwicklungspolitischen Kriterien genügen. Für Maßnahmen, die im Zeitraum 2010-2012 bewilligt wurden, haben wir öffentlich verfügbare Projektbeschreibungen danach untersucht, ob einige ausgewählte Aspekte bei der Formulierung von Zielen und Maßnahmen explizit berücksichtigt wurden.
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- Diese Maßnahmen:
-
tragen zu langfristigem Klimaschutz und zur Erreichung des 2°-Ziels bei
- Hat das Projekt einen Rio-Marker Minderung von 2 oder einen Rio-Marker Minderung und Anpassung von jeweils 1?
- Fördert das Projekt die Einführung neuer Klimatechnologien bzw. technologischer/sozialer Innovation?
- Fördert das Projekt die Verbesserung der Rahmenbedingungen im Energiebereich?
-
tragen explizit zur Armutsbekämpfung bei
- Ist Armutsbekämpfung als ein ausdrückliches Ziel des Projekts und in den Maßnahmen verankert?
- Arbeitet das Projekt mit besonders verletzlichen Gruppen zur Verbesserung ihrer sozialen und wirtschaftlichen Lage?
-
X
beteiligen die lokale Bevölkerung/Zivilgesellschaft
- Haben die Betroffenen von Projekten ein Mitspracherecht an Planung, Umsetzung und Monitoring des Projekts?
- Sind NRO als Vertreter der lokalen Bevölkerung beteiligt?
- Ist die lokale Bevölkerung direkt beteiligt?
-
O
berücksichtigen explizit den Schutz der Menschenrechte
- Sind Schutz und Förderung der Menschenrechte explizit in Zielen und Maßnahmen verankert?
- Werden benachteiligte Bevölkerungsgruppen in der Wahrnehmung ihrer Rechte und der Beteiligung an Entscheidungen gestärkt?
- Befolgen REDD+-Projekte das Prinzip der freiwillig vorab und in Kenntnis der Sachlage gegebenen Zustimmung (FPIC)?
-
O
haben Gender-Aspekte integiert
- Hat das Projekt die Stärkung der Geschlechtergerechtigkeit als Zielsetzung?
- Setzt es Gender Mainstreaming oder eine Gender Responsiveness Strategie um?
- Wird die Zielgruppe nach Männern und Frauen differenziert?
- Werden Frauen und Frauengruppen explizit mit einbezogen?
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berücksichtigen schutzbedürftige Gruppen bei Anpassungsmaßnahmen
- Führt das Projekt Anpassungsmaßnahmen durch, die die Lage besonders verletzlichen Gruppen verbessern sollen, besonders in vom Klimawandel am stärksten betroffenen Regionen?
Quellenangaben:
http://www.international-climate-initiative.com/de/projekte
Juni 2014
zuletzt aktualisiert: 03.06.2015 | Edit