Energiesektorprogramm VIII (Fernwärme)
Eckdaten | |||
---|---|---|---|
Land/Region | Kosovo, Ost- und Südosteuropa, Kaukasus, Zentralasien | ||
Ländereinordnung | Lower Middle Income Country | ||
Summe |
5 000 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 5 000 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2015 | Projektzeitraum | k.A. |
Sektor | Minderung | ||
Rio Marker Minderung | 2 | Rio Marker Anpassung | 0 |
Projektträger | KfW Entwicklungsbank, Frankfurt am Main | ||
Projektpartner | NGROHTORJA E QYTETIT NP TERMOKOS SH.A. | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Bisher ist das technisch ineffiziente Heizen mit Öfen oder elektrischem Strom im Kosovo weit verbreitet. Da der Strom überwiegend aus thermischen Kraftwerken stammt, sind dabei nicht nur die Verbrauchskosten sondern auch die negativen Effekte für Umwelt und Klima erheblich. Indem das neue Fernwärmesystem ineffiziente Heizmethoden eindämmt und stattdessen die Wärme aus bestehenden Kraftwerken in Wert setzt, erreicht es CO2-Einsparungen von jährlich rd. 90.000 Tonnen. Das KfW-Projekt zur "Verbesserung von Fernwärmesystemen in Pristina" umfasst insgesamt 37 Mio. EUR. Der deutsche Finanzierungsanteil beläuft sich dabei auf 15 Mio. EUR. Darüber hinaus haben die EU, Schweden, Luxemburg und Österreich weitere 17 Mio. EUR bereitgestellt und die KfW mit der Implementierung beauftragt. Projektpartner ist das Fernwärmeunternehmen "Termokos" der Kommune Pristina, die gemeinsam mit der Zentralregierung weitere 5 Mio. EUR als kosovarischen Eigenbeitrag beisteuert. Es handelt sich damit nicht nur um ein besonders wirkungseffizientes Vorhaben sondern auch um die weitaus größte Fernwärme-Investition im Kosovo der letzten Jahrzehnte. Bisher kann das Vorhaben rd. 60.000 Einwohner in Pristina mit Fernwärme versorgen. Überdies gehören öffentliche Einrichtungen zu den wichtigsten Nutzern des neuen Fernwärmesystems. Beispielsweise hat die Universitätsklinik Pristina im Winter rund 86.000 m² zu heizen. Nachdem in der Vergangenheit selbst in besonders sensiblen Bereichen wie Babystationen oder Dialyse-Einrichtungen keine kontinuierliche Wärmeversorgung sichergestellt werden konnte, war die Innentemperatur im Winter 2014/2015 infolge des Fernwärmeprojekts erstmalig kontinuierlich angemessen. Indem auch kosovarische Unternehmen vom neuen Fernwärmesystem profitieren, trägt das Vorhaben zudem auch zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. So unterhielt beispielsweise das Hotel Sirius im Stadtzentrum von Pristina bisher ein eigenes und kostenintensives Heizungssystem auf Basis von Dieselgeneratoren und Heizlüftern, um seinen jährlich rd. 30.000 Gästen auch im Winter einen Mindeststandard hinsichtlich der Raumtemperatur bieten zu können. Nachdem das Hotel nun an das Fernwärmesystem angeschlossen wurde, haben niedrigere Heizkosten und gehobener Komfort den Marktwert des Hotels deutlich gesteigert.
zuletzt aktualisiert: 15.03.2017 | Edit