Schutz und nachhaltige, gerechte Nutzung der Biodiversität im Einzugsgebiet der großen Seen Prespa, Ohrid und Shkodar
Eckdaten | |||
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Land/Region | Europa, Kaukasus, Zentralasien länderübergreifend, Ost- und Südosteuropa, Kaukasus, Zentralasien | ||
Ländereinordnung | Global/regional | ||
Summe |
1 000 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 1 000 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2015 | Projektzeitraum | 2012 - 2017 |
Sektor | Cross-cutting | ||
Rio Marker Minderung | 1 | Rio Marker Anpassung | 1 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Für Umwelt- und Naturschutz zuständige Ministerien Albaniens Mazedoniens und Montenegros |
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Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 X Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Ziel Die natürlichen Ressourcen der Seen werden grenzübergreifend und im Einklang mit EU-Umwelt- und Biodiversitätsschutzzielen bewirtschaftet.
Vorgehensweise Durch den Aufbau von Know-how sowie einer gestärkten interministeriellen Zusammenarbeit unterstützt das Vorhaben die für Umwelt, Wasserwirtschaft und Fischerei zuständigen Ministerien und nachgeordneten Behörden bei der Umsetzung von WRRL und EU-Naturschutzgesetzgebung. Für den Fischereisektor wird es dabei vom Institut für Binnenfischerei Potsdam-Sacrow unterstützt.
Kooperationspartner im Bereich der Seen sind Gemeinden sowie Naturschutz- und Fischereiverbände. Diese werden beraten, wie sie Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt und zur Verbesserung der ökologischen Qualität der Seen umsetzen können. Fischereiregelungen werden harmonisiert und so die Nachhaltigkeit zwischen den Anrainerländern der Fischerei grenzübergreifend gefördert.
See- und Flussgebietskommissionen, insbesondere der Drin-Dialog der Flussgebietskommission der Drin-Anrainerländer, sind wichtige regionale Kooperationspartner. Sie werden durch Stärkung von Kooperationsstrukturen und -prozessen bei der Umsetzung der zwischen den Ländern vereinbarten Aktionspläne unterstützt. Methodische Ansätze bestehen darin, Dialogforen einzurichten und zu beraten, öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen durchzuführen sowie erfolgreiche Ansätze der grenzüberschreitenden Bewirtschaftung von Oberflächengewässern in der EU beispielhaft darzustellen. Durch Kooperation mit dem Drin-Dialog wird darüber hinaus ein Erfahrungsaustausch und ein partnerschaftlicher Lernprozess mit Griechenland als einzigem EU-Land unter den Drin-Anrainern ermöglicht.
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GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2018):
Projekt 2014.2214.6
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
Als Vertragsstaaten der Biodiversitäts- und der Berner Konvention sowie Kandidatenländer der EU sind die Anrainerstaaten Albanien, Mazedonien und Montenegro (Partnerländer des Vorhabens) verpflichtet, Maßnahmen zum Schutz der biologischen Vielfalt und natürlichen Ressourcen zu ergreifen. Der gemeinschaftliche Besitzstand der EU und die EU-Biodiversitätsstrategie 2020 geben dafür den rechtlichen und strategischen Rahmen vor. Zwar wurden die Seen bereits für das Smaragd-Schutzgebietsnetzwerk des Europarates nominiert und verschiedene multilaterale bzw. bilaterale Abkommen zum gemeinsamen Ressourcenmanagement vereinbart, doch fehlt das grenzübergreifende Management der natürlichen Ressourcen der drei Seen im Einklang mit Umwelt- und Biodiversitätsschutzzielen der EU (Kernproblem). Das Modulziel lautet daher: Das grenzüberschreitende Management der natürlichen Ressourcen des Prespa-, Ohrid- und Shkodersees im Einklang mit Umwelt- und Biodiversitätsschutzzielen der EU ist verbessert.
Das Vorhaben ist im Gebiet der Seen Prespa, Ohrid und Shkoder angesiedelt und kooperiert mit den Ländern Albanien, Mazedonien und Montenegro. Es stärkt die grenzüberschreitende Kooperation im Ressourcenmanagement und unterstützt die Umsetzung der relevanten EU-Umwelt- und Naturschutzrichtlinien. Die Handlungsfelder Wasserressourcenmanagement und nachhaltige Fischerei stehen im besonderen Fokus der Maßnahme, während der Schutz der biologischen Vielfalt primär als Querschnittsaufgabe in den thematischen Handlungsfeldern verankert ist.
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Das Projekt weist eine hohe Relevanz auf, vor allem wegen der engen Verknüpfung der Unterstützungsleistungen mit dem EU Rechtsrahmen und dessen verpflichtende Übernahme durch die Beitrittskandidaten. Der EU-Beitritt gehört zu den politischen Hauptzielen in allen drei Kooperationsländern. In diesem Zusammenhang haben die Länder auch ein hohes Interesse an der Annäherung an den gemeinschaftlichen Besitzstand im Umweltsektor, insbesondere an die EU Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und die EU Biodiversitätsstrategie. Die hohe Relevanz ist auch dadurch belegt, dass erste Länder begonnen haben, Projekt-Outputs in langfristige Planungsprozesse (z.B. ihre Territorialplanung) zu integrieren.
Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung:
Das Projekt hat hohe entwicklungspolitische Wirkungen vor allem in zwei wesentlichen Bereichen erzeugt: Zum einen hat es signifikant zur grenzüberschreitenden Abstimmung auf dem Weg zur Erreichung des gemeinschaftlichen Besitzstandes im Umweltsektor beigetragen. Dies wird vor allem im Bereich des Monitorings deutlich. Zum anderen hat das Projekt generell die grenzüberschreitende Kooperation befördert. Dies wurde hauptsächlich durch Vertrauensbildung und verstärkten Datenaustausch unter den kooperierenden Ländern erreicht. Das Vorhaben hat einen praxisorientierten Ansatz der grenzüberschreitenden Kooperation befördert und dabei ein breites Spektrum an Akteuren – weit über Regierungsinstitutionen hinausgehend – einbezogen.
zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit