Förderung grüner Wirtschaftsentwicklung
Eckdaten | |||
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Land/Region | Philippinen, Asien | ||
Ländereinordnung | Lower Middle Income Country | ||
Summe |
1 000 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 1 000 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2015 | Projektzeitraum | 2013 - 2016 |
Sektor | Cross-cutting | ||
Rio Marker Minderung | 1 | Rio Marker Anpassung | 1 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Department of Trade and Industry (DTI) | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Ziel KKMU und für die wirtschaftliche Entwicklung relevante Regierungsinstitutionen setzen vermehrt umweltfreundliche, klimasensible und inklusive Strategien und Maßnahmen um.
Vorgehensweise
Das Projekt arbeitet in drei Bereichen:
- Information und Bewusstseinsbildung zu grüner Wirtschaftsentwicklung Das Bewusstsein für den Klimawandel und die Umsetzung grüner Strategien, die negative Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit verringern und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit verbessern können, soll in den KKMU geschärft werden.
- Unternehmensförderung und Vermittlung von Geschäftsbeziehungen Die Unternehmen sollen mit Anbietern grüner Dienste, beispielsweise Beratung und Finanzierung, vernetzt werden sowie Produkte und Technologien kennenlernen, die sie bei der Umsetzung ihrer Maßnahmen unterstützen.
- Grüne politische Rahmenbedingungen des Handels- und Industrieministerium Das Ministerium wird dabei unterstützt, politische Rahmenbedingungen zu schaffen, um grüne Maßnahmen in ihre Programme und Projekte zu integrieren sowie weitere Regierungsstellen dafür zu gewinnen.
Das Projekt startete 2013 in 2 Pilotprovinzen, Cebu und Bohol. Zusammen mit dem Handels- und Industrieministerium wurde es bisher in 17 weiteren Provinzen umgesetzt, 2016 werden 4 weitere hinzukommen. Die Maßnahmen wurden zunächst im Tourismussektor umgesetzt und anschließend auf weitere Sektoren des Ministeriums ausgeweitet: zum Beispiel Lebensmittelverarbeitung, Kaffee, Kakao, Biodünger und Haushaltswaren.
+ zusätzliche Informationen
GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2016):
Projekt 12.2452.6-001.00
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
Mit mehr als 7000 Inseln und einer Küstenlinie von 36.000 km gehört die Inselgruppe Philippinen zu den weltweit am meisten durch den Klimawandel gefährdeten zehn Nationen. Außerdem sind die Philippinen ein Land in dem circa ein Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze lebt, trotz des konstanten wirtschaftlichen Wachstums in den letzten Jahren. Das Land steht vor der Herausforderung seine Wirtschaftsentwicklung auf ein nachhaltiges und inklusives Wachstum umzusteuern. Momentan haben philippinische KKMUs nur ein sehr begrenztes Wissen über die Chancen grüner Unternehmensführung oder grüne Finanzierungsmöglichkeiten um umweltfreundliche Maßnahmen umzusetzen. Ihnen stehen nur unzureichend Informationen über die Möglichkeiten, die in grünen Technologien und Innovationen stecken, zur Verfügung und der kommerzielle Unternehmensberatungssektor hat sein Beratungsangebot bisher kaum auf die Bedürfnisse von KKMUs und deren Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch eine umweltfreundliche und klimasensible Entwicklung ausgerichtet.
Diese Problematik bestimmt die Zielsetzung des ProGED Projekt. Langfristig gesehen hängt die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen auch davon ab, wie diese sich an die Klimaveränderungen anpassen und ihren Effekt abmildern können zum Beispiel durch die Nutzung erneuerbarer Energien, nachhaltiges Resourcenmanagement und Katastrophenvorsorge. Das Konzept einer grünen Wirtschaftsstrategie basiert auf fünf Säulen: Abschwächung der Folgen des Klimawandels, Anpassung an den Klimawandel, Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit, grüne Jobs und das Erhalten oder sogar Verbessern natürlicher Ressourcen.
Das Modulziel des Projekts, das die Philippinen bei der Einführung von nachhaltiger, grüner Wirtschaftsentwicklung unterstützt, lautet:
- Kleinste, Kleine und Mittlere Unternehmen sowie für die Wirtschaftsentwicklung relevante Regierungsinstitutionen setzen vermehrt umweltfreundliche, klimasensible und inklusive Strategien und Maßnahmen um
- Handlungsfeld 1 Information und Bewusstseinsbildung zu grüner Wirtschaftsentwicklung
- Handlungsfeld 2 Unternehmensförderung und Vermittlung von Geschäftsbeziehungen
- Handlungsfeld 3 Etablieren von grüne politische Rahmenbedingungen des Handels- und Industrieministerium
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Die Klimaveränderung ist ein Kernproblem der Philippinen und das Projekt konzentriert sich auf einen speziellen Aspekt der Problematik, die die Hauptzielgruppe der Partnerorganisation DTI betrifft und für das Land von großer Wichtigkeit sind, die KKMU des Landes. Das Projekt informiert KKMU über die Möglichkeiten grüner Wirtschaftsentwicklung und befähigt sie umweltfreundliche, klimasensible und inklusive Strategien und Maßnahmen umzusetzen, die langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Ebenso werden für die Wirtschaftsentwicklung relevanten Regierungsinstitutionen unterstützt sich des Themas anzunehmen und besser Rahmenbedingungen sowohl für den Klimaschutz als auch für die KKMU zu schaffen.
Im “National Climate Change Action Plan“ 2011 – 2028 der Klimakommission der Philippinen werden grüne Industrien und Dienstleistungen, als ein zentraler Handlungsbereich identifiziert. Insbesondere zu den Bereichen grüner Tourismus, grüne Städte und Kommunen sowie saubere Produktion leistet das Vorhaben Beiträge. Darüberhinaus hat das Ministeriums für Tourismus im “National Tourism Development Plan“ (2011 - 2016) die Einführung von Ecotourismus in einigen Regionen gefasst.
Das Vorhaben ist im Einklang mit dem aktuellen Asienkonzept des BMZ, in dem in Kapitel 3 das Ziel ausgeführt ist, die Partner in Asien dabei zu unterstützen Ökosysteme als Lebensgrundlage auch für kommende Generationen zu erhalten und ihre wirtschaftliche Entwicklung allgemein ressourcenschonender und im Sinne einer Green Economy ökologisch nachhaltiger umzugestalten.
Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung
Durch die Verbesserung der Voraussetzungen für umweltfreundliche und klimasensible inklusive Wirtschaftsentwicklung werden die negativen Auswirkungen auf Umwelt und Klima reduziert, während gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit von KKMU auf drei Arten erhöht wird: durch die Reduzierung operationaler Kosten, durch die Möglichkeit Nischenmärkte zu bedienen und durch die Stärkung der Klimaanpassungsfähigkeit. Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit schafft langfristig Beschäftigung und trägt damit zur Minderung der Armut bei.
Jahrelang wurden Umweltbelange und Umweltschutz eher als ein Hindernis für wirtschaftliche Entwicklung gesehen. Heutzutage ist grüne Wirtschaftsentwicklung integraler Bestandteil weltweiter Geschäftspraxis und wird als eine Grundvoraussetzung für inklusives Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit auf nationalen und internationalen Märkten erachtet. Allerdings zeigt die Erfahrung, dass es enorm wichtig ist, günstige Rahmenbedingungen für grüne Wirtschaftsentwicklung zu schaffen, ohne die eine Veränderung der Einstellung der Unternehmer nicht stattfinden wird.
zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit