Deutsche
Klimafinanzierung
Der deutsche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung
Projektdatenbank zur deutschen Klimafinanzierung

PROAGRO - Kleinbewässerung

Bolivien, Mittel- und Südamerika, 2015

Eckdaten
Land/RegionBolivien, Mittel- und Südamerika
Ländereinordnung Lower Middle Income Country
Summe 2 000 000 €
(Zuschuss)
davon „Klima“-Anteil 2 000 000 €
Finanziert über BMZ Finanzierungsinstrument allgemeine FZ/TZ (bilateral)
Jahr 2015 Projektzeitraum 2005 - 2014
Sektor Anpassung
Rio Marker Minderung 0 Rio Marker Anpassung 2
Projektträger Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn
Projektpartner Ministerio de Planificación del Desarrollo
Viceministro de Inversión Pública y Financiamiento Externo (VIPFE)
Anrechnung auf X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit
O Fast-Start-Zusage 2010-2012
O Biodiversitätszusage 2009
O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit

Ziel Kleinbäuerliche Produzentinnen und Produzenten in ländlichen Trockengebieten haben ihre Resilienz (Widerstandsfähigkeit) gegenüber Risiken des Klimawandels erhöht, das Management der Wassereinzugsgebiete besser auf Sicherung der Verfügbarkeit und gerechte Verteilung der Wasserressourcen ausgerichtet und die Erträge ihrer landwirtschaftlichen Produktion nachhaltig gesteigert.

Vorgehensweise PROAGRO wird seit Beginn der zweiten Phase (2011) als deutsch-schwedisch-bolivianische Kooperation fortgeführt. Das Vorhaben besteht aus drei Komponenten:

  1. Erhalt und gerechte Verteilung der knappen Wasserressourcen im Rahmen eines integrierten Wassereinzugsgebietsmanagements Vor allem Organisations- und Entscheidungsstrukturen werden gestärkt und wichtige Einzelmaßnahmen unterstützt. Außerdem wird die Umsetzung und Weiterentwicklung des normativen Rahmens, insbesondere des bolivianischen Plan Nacional de Cuencas (PNC), gefördert.
  2. Erschließung und möglichst effiziente Nutzung von Wasser für die landwirtschaftliche Produktion Neben technischen Maßnahmen stehen Fragen der Organisationsentwicklung sowie begleitende Beratung zur Umsetzung und Qualitätssicherung großer nationaler Investitionsprogramme im Vordergrund.
  3. Förderung der landwirtschaftlichen Produktion und Vermarktung Der Schwerpunkt liegt auf der möglichst marktorientierten Weiterentwicklung der Bewässerungslandwirtschaft.

 

+ zusätzliche Informationen

GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2018):

Projekt 2013.2075.3

Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).

 

Auszug aus der Projektbeschreibung:

Aufgrund seiner geographischen Lage und der hohen Abhängigkeit von natürlichen Ressourcen ist Bolivien in hohem Maße vulnerabel gegenüber den Auswirkungen des globalen Klimawandels und Klimaphänomenen wie El Nino. Klimaprojektionen gehen von einem sehr wahrscheinlichen Anstieg der Mitteltemperaturen sowie – je nach Region - tendenziell höheren Niederschlägen bei gleichzeitig zunehmender Variabilität aus, verbunden mit einem Anstieg von Starkregenereignissen (in der Folge: Überschwemmungen, Bodenerosion, Hangrutschungen) aber vor allem Dürren. Bolivien befindet sich zur Zeit in der schwersten Dürre seit 25 Jahren.

 

Das Vorhaben arbeitete in vier Handlungsfeldern:

  • „Sicherung der Qualität und Koordinierung öffentlicher Projekte“ mit der Verbesserung der Qualität der oben beschriebenen Projekte und der Unterstützung des intersektoralen bzw. sektorfachlichen Austausches;
  • „Qualität der Fachkräfte und Weiterbildungssysteme“ mit der Institutionalisierung von bedarfsorientierten Fort- und Weiterbildungsangeboten;
  • „Technologien und Innovation für die Bewässerungslandwirtschaft“, indem die beiden Vizeministerien und deren Forschungs- sowie Beratungsinstitutionen in die Validierung, die Einführung und Verbreitung von Technologien und Innovationen in den Bereichen Wasserernte und -zufuhr, (Kleinst-)Bewässerung, landwirtschaftlichen Produktionssysteme inklusive Diversifizierung, sowie der Lagerung, Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte beraten werden (vgl. oben zur Pilotierung von Innovationen); sowie
  • Dienstleistungen für die Landwirtschaft. Dabei werden Dienstleistungen der Partner wie z.B. landwirtschaftliche Beratung, Innovationstransfer, Produktion von Saatgut, Information und Märkte zu landwirtschaftlicher Produkten, die von öffentlichen Institutionen bzw. – wo möglich – vom Privatsektor und Nichtregierungsorganisationen für die Produktion, Verarbeitung und Vermarktung von landwirtschaftlichen Produkten erbracht werden, unterstützt und verbessert werden sollen.

 

Das Modulziel: „Die Resilienz kleinbäuerlicher bewässerungslandwirtschaftlicher Produktionssysteme gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels ist in der Programmregion verbessert“ ist vom Anspruchsniveau her etwas zu ambitioniert.

 

Auszug aus der Bewertung der Relevanz:

Durch die stark spürbaren Auswirkungen des Klimawandels in der Landwirtschaft ist der Umgang damit, mit dem Thema effizientere Wassernutzung und der Stärkung von adaptiven Kapazitäten von höchster Wichtigkeit und Dringlichkeit. Wieterhin hat sich das Vorhaben konzeptionell sowie bei der Umsetzung sehr eng an die Politiken der Partner ausgerichtet , beispielhaft seien genannt: der Plan Nacional de Cuencas (Plan Wassereinzugsgebiete) oder auch Sektorprogramme wie dem Gemüseprogramm oder dem Obstprogramm des VDRAs. Dadurch ergeben sich gute Möglichkeiten der Einspeisung von Neuerungen und Veränderungen ins politische System.

 

Das Vorhaben orientiert sich an dem BMZ Konzept „Förderung einer nachhaltigen Landwirt-schaft“ indem es die Themen Armutsminderung, Ernährungssicherung sowie Ressourcen-schutz und Klimaverträglichkeit adressiert. Bei den Mittlern ist die vom BMZ vorgeschlagene Zusammenarbeit mit Privatunternehmen und Nichtregierungsorgnisationen nicht sehr ausgeprägt, da politisch schwierig.

 

Neue Ansätze in der internationalen Diskussion und auch im BMZ sowie GIZ fordern bei der Umsetzung von klimaintelligenten Landwirtschaftsvorhaben eine Unterstützung bei der Entwicklung und Umsetzung von den national festgelegten Beiträgen (nationally determined contributions, NDCs), von nationalen Anpassungs- (NAPs) sowie sektorspezifischen Klimastrategien in der Landwirtschaft und die Verbesserung der klimaspezifischen Datengrundlage in der Landwirtschaft. Die in den NDCs formulierten Ziele und Aktionen wurden unterstützt, eine Unterstützung der Formulierung war für das Vorhaben nicht vorgesehen und ist auch nicht erfolgt. Das Thema „Erhaltung von Ökosystemleistungen“ ist aus politischen Gründen nicht gewollt, eine Argumentation hiermit sehr schwierig.

 

Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung:

Das Vorhaben trug dadurch zu den MDGs 1 und 7 (Bekämpfung von extremer Armut und Hunger sowie ökologische Nachhaltigkeit) bei bzw. trägt zu den SDGs 1 (Armutsbekämpfung), 2 (u.a. Ernährungssicherheit, nachhaltige Landwirtschaft), 6 (u.a. nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser), 13 (Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen) und 15 (Landökosysteme schützen) bei.

Deutsche Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5fe9a1be112f5cb401f6ab5194e504289fd046d9a82e645cb3f6543a4b4366d2a717ea5dda3f46fff67d9d24e8fc7b7747bf1987da17091010/giz2018-0049de-projektevaluierung-bolivien-proagro-pev.pdf

Englische Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5fe3505f755d1498120365837795326a43c756e7c6f3d5cb24ca1c23198b60b49875accd502fcd85632d06f269c00d77ec2d99be28a54352bc/giz2018-0050en-projectevaluation-bolivia-proagro-pev.pdf

 

zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit

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