Deutsche
Klimafinanzierung
Der deutsche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung
Projektdatenbank zur deutschen Klimafinanzierung

Programm für die Reform des Wassersektors in Sambia

Sambia, Subsahara-Afrika, 2016

Eckdaten
Land/RegionSambia, Subsahara-Afrika
Ländereinordnung LDC, African Country, Lower Middle Income Country
Summe 2 000 000 €
(Zuschuss)
davon „Klima“-Anteil 1 000 000 €
Finanziert über BMZ Finanzierungsinstrument allgemeine FZ/TZ (bilateral)
Jahr 2016 Projektzeitraum 2015 - 2018
Sektor Anpassung
Rio Marker Minderung 0 Rio Marker Anpassung 1
Projektträger Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn
Projektpartner Ministerium für Kommunalverwaltung und Wohnungsbau und Ministerium für Energie und Wasserressourcen der Republik Sambia
Anrechnung auf X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit
O Fast-Start-Zusage 2010-2012
O Biodiversitätszusage 2009
O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit
Ausgangssituation

Das dünn besiedelte Sambia ist reich an Bodenschätzen und verfügt über die größten Wasserressourcen aller Länder des südlichen Afrikas. Trotz dieses Reichtums ist das Menschenrecht auf Wasser und Sanitärversorgung für große Teile der Bevölkerung nicht gesichert. Ein Fünftel der städtischen und zwei Fünftel der ländlichen Bevölkerung haben keinen Zugang zu Trinkwasser. Drei Fünftel der ländlichen und annähernd die Hälfte der städtischen Bevölkerung sind von angemessenen Sanitärdienstleistungen ausgeschlossen. Prekäre halbstädtische Wohngebiete, in denen 60 Prozent der Einwohner der großen Städte leben, sind von dieser Mangelsituation besonders betroffen.

Die Wasserressourcen werden nicht fachgerecht bewirtschaftet, um Trinkwasserbereitstellung, Bewässerung, Energiegewinnung sowie die Bewahrung der Ökosysteme zu gewährleisten. Negative Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserverfügbarkeit werden bisher kaum berücksichtigt. Die finanzielle und personelle Ausstattung aller Institutionen des Wassersektors entspricht nicht den Anforderungen. Institutionelle und organisatorische Reformen konnten bislang nicht wirkungsvoll umgesetzt werden.

Ziel

Die sambische Verwaltung setzt institutionelle und organisatorische Reformen im Wassersektor wirkungsvoll um.

Vorgehensweise

Seit vielen Jahren begleitet die GIZ den Reformprozess des Wassersektors. Das aktuelle Vorhaben berät die Regierung, wie nationale Programme zur städtischen sowie ländlichen Wasser- und Sanitärversorgung umgesetzt und ein klimagerechtes Wasserressourcenmanagement aufgebaut werden können.

Im Bereich Wasser- und Sanitärversorgung arbeitet das Vorhaben mit dem Ministerium für Kommunalverwaltung und Wohnungsbau zusammen. Durchführungspartner sind die kommerziellen Wasser- und Abwasserunternehmen in den drei Schwerpunktprovinzen des Vorhabens.

Im Bereich Wasserressourcenmanagement arbeitet das Vorhaben mit dem Ministerium für Energie und Wasserressourcen zusammen. Durchführungspartner ist hier die WARMA, eine dem Ministerium zugeordnete Behörde für Wasserressourcenmanagement, die auch Regulierungsfunktionen hat. Weitere Durchführungsorganisationen innerhalb des Ministeriums sind die Regulierungsbehörde NWASCO und die Abteilung für Wasserressourcen, die für Politikformulierung, Koordination sowie Monitoring und Evaluierung für Wasserressourcen und internationale Gewässer verantwortlich ist. Partner auf regionaler Ebene sind die für die jeweiligen Wassereinzugsgebiete verantwortlichen Organisationen, deren Aufbau das Vorhaben unterstützt.

Die Consultingfirmen GFA und GOPA Infra unterstützen die Umsetzung des Vorhabens.

Wirkungen

Mit Unterstützung des Programms hat das Ministerium für Kommunalverwaltung und Wohnungsbau zwei wegweisende nationale Strategien zur Weiterentwicklung der Wasser- und Sanitärversorgung sowie zur urbanen Sanitärversorgung erarbeitet und im Dezember 2015 offiziell verabschiedet. Damit wurden die Grundlagen für eine effizientere und einheitlichere Erbringung von Dienstleistungen geschaffen.

Mit Unterstützung durch das Vorhaben saniert die WARMA zurzeit das landesweite hydrologische Messnetzwerk und setzt das Gesetz zum Wasserressourcenmanagement von 2011 um. Dazu gehören der Aufbau von dezentralen Strukturen und Wassernutzergruppen, die Festlegung einer neuen Preisstrategie für die kommerzielle Wassernutzung und der Aufbau eines funktionierenden Verwaltungssystems für Wasserrechte. Durch die Reformen wird die Wassersicherheit in Sambia erhöht und somit eine wichtige Grundlage für weiteres sozioökonomisches Wachstum geschaffen.

Mit Unterstützung durch das Vorhaben erarbeiten die Regulierungsbehörde NWASCO und die Wasserversorger Kommunikationsmaßnahmen und Arbeitsplatzprogramme zu den Themen HIV/AIDS und Gendergerechtigkeit. Zusammen mit dem verbesserten Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung sollen die Programme zur Verhaltensänderung in den Bereichen Gesundheit und Hygiene dafür sorgen, dass sich HIV langsamer verbreitet und die Zahl der AIDS-Toten sinkt.

 

https://www.giz.de/de/weltweit/20808.html

 

+ zusätzliche Informationen

GIZ  Projektbewertung: Kurzbericht (2015):

Projekt 2011.2113.6

Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).

Auszug aus der Projektbeschreibung:

Modulziel lautete: „Die rechtlichen, organisatorischen und institutionellen Rahmenbedingungen im sambischen Wassersektor zur Steigerung des Zugangs der armen Bevölkerung zu sauberem Trinkwasser und angepassten Sanitäranlagen sowie zur integrierten Bewirtschaftung der Wasserressourcen unter Berücksichtigung der Auswirkungen des Klimawandels sind verbessert.“ Für die Zielerreichung konzentrierte sich die Projektstrategie auf drei Interventionsbereiche:

  • Unterstützung der städtischen Wasser- und Sanitärversorgung (WSV),
  • Unterstützung der ländlichen WSV und
  • Förderung des Wasserressourcenmanagements.

Das Vorhaben arbeitet in ländlichen und städtischen Gebieten, mit einem besonderen Schwerpunkt auf peri-urbane Wohngebiete.

Es kombiniert Maßnahmen der Kompetenzentwicklung von Partnerfachkräften, der Organisationsentwicklung der WRMA, von Wasserversorgungsunternehmen und anderen Partnerorganisationen mit der Verbesserung von Kooperationsbeziehungen zwischen den wichtigsten Interessensgruppen im Sektor

 

Auszug aus der Bewertung der Relevanz:

Der Zugang zu Wasser- und Sanitärversorgung ist für große Teile der sambischen Bevölkerung nicht gegeben. Die Qualität   verfügbarer Dienstleistungen ist oft unzureichend, besonders in der Sanitärversorgung. Hieraus resultierende negative Gesundheitseffekte beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit und damit die Produktivität und Einkommen betroffener Bevölkerungsgruppen. Die Verbesserung der Kapazitäten für ein nachhaltiges Wasserressourcenmanagement sowie für bezahlbare   Wasser- und Sanitärversorgung ist ein wichtiger Beitrag zur Lösung eines wichtigen Entwicklungsproblems, insbesondere   für die ländlichen und randstädtischen Gebiete dar, in denen zumeist arme Menschen leben.   Die Relevanz dieses Ansatzes wird von den sambischen Beratungen zu der Post-2015 Agenda bestätigt, bei denen sowohl   Wasser- und Sanitärversorgung als auch der Schutz natürlicher Ressourcen als zentrale Entwicklungsprobleme für ein nachhaltiges Wachstum benannt wurden. Das „Wasser-Sektor-Reformprogramm in Sambia (RWS)“ der deutschen Entwicklungszusammenarbeit zielt ab auf eine Verbesserung des Wasserressourcenmanagements und des Zugangs zu TrinkwasserSeite 3   und Sanitärversorgung und entspricht mit seinen hierauf ausgerichteten Indikatoren den Bedürfnissen der Bevölkerung. Eine weitere Zieldimension betrifft den Schutz und das Management der Wasserressourcen, die über eine leistungsfähige Regulierungsbehörde (WRMA) und ein dezentralisiertes WRM erreicht werden sollen.

 

Auszug aus der Bewertung der entwicklungspolitischen Wirkung:

Das Projekt trug durch seine Unterstützung der Gender-Politik als Mainstreamingaufgabe auch zur Stärkung der Frauen in Sektorinstitutionen und in Wasser- und Sanitärprojekten bei, jedoch liegen hierzu noch keine spezifischen Untersuchungsergebnisse vor. Das Gleiche gilt für Aktivitäten zum

HIV/AIDS-Mainstreaming, das möglicherweise auch positive Wirkungen auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der betroffenen Menschen und ihrer Familien hatte.

 

Deutsche Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5f03583e0a6529e083b59e81ba84eaa039c3d41853a2a6148d296592b911b8073f43488019b27146191192f3bba01e984f7f4dbc1f71bd148b1ad4e9d0615c06a4/giz2015-0585de-projektevaluierung-wasser%20sektor%20reform-sambia-pev.pdf

Englische Fassung: http://star-www.giz.de/cgi-bin/getfile/53616c7465645f5ff149f78a4823adc13c3f8e6f10c85b94720efff88045dbb387f19ff391698f8b9be81f121c5a308ca315629a069acca5c37d5cc65dcd199a6ac39912d5ed60cb/giz2015-0586en-projecte%20evaluation-water%20sector%20reform-zambia-pev.pdf

 

zuletzt aktualisiert: 13.03.2019 | Edit

Weitere Einträge

Projekt Land Jahr Sektor Betrag
Surat Metro Indien 2021 Minderung 202 260 000 €
(konzessionäres Darlehen)
Miluo River Disaster Risk Management and Comprehensive Environment Improvement Project China 2021 Cross-cutting 60 000 000 €
(konzessionäres Darlehen)
Funding for bilateral projects on Future Megacities and Sustainable Development of Urban Regions in the area of climate adaptation financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Anpassung 3 533 287 €
(Zuschuss)
Funding for cooperative projects to enhance international scientific collaboration on climate protection financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Minderung 2 115 333 €
(Zuschuss)
Funding for cooperative projects to enhance international scientific collaboration on climate adaptation financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Anpassung 6 278 655 €
(Zuschuss)
European Climate Diplomacy Week Global/Überregional 2021 Cross-cutting 13 200 €
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Climate Compatible Export Credit Policies Global/Überregional 2021 Cross-cutting 487 000 €
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Support of the Industrial Deep Decarbonization Initiative - Preparatory Assistance project Global/Überregional 2021 Minderung 30 000 €
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Accompanying international activities in the building sector Global/Überregional 2021 Minderung 671 841 €
(Zuschuss)
Support of the Joint UNEP-UNIDO Programme to host and manage the Climate Technology Centre and Network (CTCN) Global/Überregional 2021 Cross-cutting 1 000 000 €
(Zuschuss)

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