Nachhaltige Waldwirtschaft im Kongobecken
Eckdaten | |||
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Land/Region | Afrika länderübergreifend, Subsahara-Afrika | ||
Ländereinordnung | African Country, Global/regional | ||
Summe |
8 000 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 8 000 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2016 | Projektzeitraum | 2005 - 2018 |
Sektor | Cross-cutting | ||
Rio Marker Minderung | 1 | Rio Marker Anpassung | 1 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Zentralafrikanische Waldkommission (COMIFAC) | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 X Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Die Wälder des Kongobeckens erstrecken sich über mehr als 180 Millionen Hektar – eine Fläche, die fünf Mal so groß ist wie Deutschland. Es handelt sich um den zweitgrößten zusammenhängenden tropischen Regenwald nach dem Regenwald im Amazonasgebiet. Mehr als 65 Millionen Menschen sind unmittelbar auf die Wälder als Lebensgrundlage angewiesen. Darüber hinaus sind die Wälder der Lebensraum von mehr als 400 Säugetierarten, mehr als 1.000 Vogelarten und 20.000 Pflanzenarten. Etwa 10.000 dieser Pflanzenarten sind endemisch. Auch viele Tiere, die hier leben, sind nur im Kongobecken anzutreffen. Dazu gehören beispielsweise Berggorillas, Bonobos und Okapis. Die exotischen Harthölzer aus den Tropenwäldern des Kongobeckens gehören zu den wichtigsten Exportgütern der Region. Gleichzeitig liefert der Wald, Öle, Obst und Wild und ernährt damit die einheimische Bevölkerung. Nur durch grenzüberschreitende politische Zusammenarbeit lassen sich zusammenhängende Schutzgebiete einrichten und die unkontrollierte Ausbeutung der Wälder bremsen. 2005 kamen die Staatschefs der Länder des Kongobeckens zu einem Gipfel zusammen und bekräftigten unter Verweis auf die Erklärung von Yaoundé (1999) ihre Entschlossenheit, die Wälder und die Biodiversität im Kongobecken zu schützen und den transnationalen Konvergenzplan umzusetzen.
ZielDie Zentralafrikanische Waldkommission (COMIFAC) ist in der Lage, ihre strategischen und operativen Aufgaben wirksam durchzuführen.
VorgehensweiseDie COMIFAC und ihr Exekutiv-Sekretariat haben die Aufgabe, die Voraussetzungen für die Umsetzung des Konvergenzplans zu schaffen. Die GIZ unterstützt die COMIFAC seit 2002. Das derzeit laufende Vorhaben arbeitet eng mit dem Exekutiv-Sekretariat der COMIFAC zusammen und konzentriert sich dabei auf die folgenden fünf Handlungsfelder:
- Organisationsentwicklung bei der COMIFAC
- Inwertsetzung der von der Kommission gewonnenen Erfahrungen
- Unterstützung eines Politikdialogs und Harmonisierung von Wald- und Umweltpolitiken
- Capacity Building zur Stärkung von Multi-Stakeholder-Prozessen
- Modernisierung der Ausbildung im Wald- und Umweltsektor
Das Vorhaben trägt insbesondere zu partizipatorischen Prozessen bei, auf deren Grundlage der Konvergenzplan der COMIFAC überarbeitet wird. Es unterstützt die Mitglieder der relevanten Arbeitsgruppen bei der Entwicklung einer gemeinsamen Position, die sie in internationalen Verhandlungen vertreten können. Darüber hinaus fördert das Vorhaben die Einrichtung neuer, grenzüberschreitender Schutzgebiete.
Die Capacity Building-Maßnahmen zielen auf eine Verbesserung der technischen und organisatorischen Kapazitäten verschiedener Stellen und Gremien. Dazu gehören das nationale Koordinationskomitee des Exekutiv-Sekretariats der COMIFAC, die Conference on the Dense and Humid Forest Ecosystems of Central Africa (CEFDHAC) und verschiedene relevante Netzwerke. Darüber hinaus werden zusammen mit den nationalen Koordinatoren der COMIFAC verschiedene Maßnahmen durchgeführt, um die Koordinatoren stärker sichtbar zu machen.
WirkungDas Projekt einen großen Beitrag zur Positionierung der COMIFAC als regionale Behörde für Waldpolitik und nachhaltige Waldbewirtschaftung geleistet. So wird die COMIFAC inzwischen sowohl von den Mitgliedstaaten als auch von internationalen Partnern anerkannt. Alle relevanten Stakeholder-Gruppen sind sich jetzt darüber einig, dass das Exekutiv-Sekretariat der COMIFAC den Auftrag hat, das regionale Waldprogramm zu koordinieren, umzusetzen, zu überwachen und zu evaluieren.
Dank der wachsenden Akzeptanz der COMIFAC als Partner des waldpolitischen Dialogs befindet sich die Kommission nun in einer besseren Position, um Bedenken zu äußern und ihre Agenda durchzusetzen. Dadurch hat die Region im Hinblick auf eine nachhaltige Waldpolitik erhebliche Fortschritte erzielt. So ist das Bewusstsein für die Bedeutung von zertifizierten Wäldern und den Bedarf an qualifizierten Fachkräften auf dem Gebiet der Waldwirtschaft gestiegen. Gleichzeitig ist es gelungen, das Management von Schutzgebieten zu verbessern und die Zivilgesellschaft stärker daran zu beteiligen. Darüber hinaus wurden Konzepte für eine verbesserte Ressourcennutzung und die Minderung der Armut entwickelt. So wurden neue Nationalparks ausgewiesen und die Fläche der zertifizierten Wälder, die nachhaltig bewirtschaftet und produktiv genutzt werden, ist seit 2005 auf 12,5 Prozent gestiegen.
zuletzt aktualisiert: 28.02.2019 | Edit