Deutsche
Klimafinanzierung
Der deutsche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung
Projektdatenbank zur deutschen Klimafinanzierung

Institutionelle Entwicklung des Wassersektors III - Sicherstellung der Grundversorgung

Jemen, Naher und Mittlerer Osten, Nordafrika (MENA), 2016

Eckdaten
Land/RegionJemen, Naher und Mittlerer Osten, Nordafrika (MENA)
Ländereinordnung LDC, Lower Middle Income Country
Summe 3 000 000 €
(Zuschuss)
davon „Klima“-Anteil 1 500 000 €
Finanziert über BMZ Finanzierungsinstrument allgemeine FZ/TZ (bilateral)
Jahr 2016 Projektzeitraum 2016 - 2020
Sektor Anpassung
Rio Marker Minderung 0 Rio Marker Anpassung 1
Projektträger Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn
Projektpartner
Anrechnung auf X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit
O Fast-Start-Zusage 2010-2012
O Biodiversitätszusage 2009
O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit
Ausgangssituation

Mit einer Verfügbarkeit von rund 125 Kubikmetern Wasser pro-Kopf im Jahr ist der Jemen eines der wasserärmsten Länder der Welt. Die ohnehin schon kritische Versorgungssituation hat sich durch den bewaffneten Konflikt und dessen Eskalation im März 2015 dramatisch verschlechtert. Mehr als 21 Millionen Menschen sind derzeit auf humanitäre Hilfe angewiesen. 19 Millionen Menschen haben keinen adäquaten Zugang zu Trinkwasser- und Sanitärversorgung. In den größeren Städten einschließlich der Hauptstadt Sana‘a können Dienstleistungen im Bereich der Trinkwasserversorgung nur sehr eingeschränkt aufrechterhalten werden. Dies beeinträchtigt auch die Versorgung von Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen. Ein Teil der Infrastruktur ist zerstört und die Stromversorgung ist weitgehend ausgefallen. Trinkwasserpumpen sowie Abwasserhebewerke können nur noch mit Notstromaggregaten betrieben werden.

Die Wasser- und Abwasserunternehmen (WAU) sind finanziell und personell geschwächt. Sie sind immer weniger in der Lage, die erforderlichen Personal- und Betriebsmittel sicherzustellen. Die verbleibenden Fachkräfte in den Unternehmen haben Schwierigkeiten, die notwendigen Verwaltungsabläufe abzusichern und Maßnahmen zur Wartung und Rehabilitierung der zerstörten Infrastruktur zu planen und umzusetzen. Insgesamt verfügen die städtischen Wasser- und Abwasserunternehmen nicht über die notwendigen materiellen und personellen Ressourcen, um die krisenbedingten Herausforderungen im Wassersektor zu bewältigen.

Ziel

Die Kapazitäten der städtischen Wasser- und Abwasserunternehmen im Umgang mit krisenbedingten Herausforderungen in der Trinkwasser- und Sanitärversorgung sind gestärkt.

Vorgehensweise

Die geplanten Projektaktivitäten untergliedern sich in zwei Handlungsfelder:

  • Planungsgrundlagen zur Aufrechterhaltung der Trinkwasser- und Sanitärversorgung und
  • Demonstrationsmaßnahmen zur Wiederherstellung der Trinkwasser- und Sanitärversorgung.

Maßnahmen, die die Trinkwasser- und Sanitärversorgung stabilisieren, werden abhängig von der Sicherheitslage in ausgewählten Wasser und Abwasserunternehmen konfliktsensibel geplant, umgesetzt und beobachtet (Do-No-Harm-Ansatz).

Wirkungen
  • Der Betrieb der zwölf wichtigsten städtischen Wasser- und Abwasserunternehmen konnte aufrechterhalten werden. Er trägt dazu bei, die Wasser- und Sanitärversorgung von acht Millionen Menschen im Jemen und damit von rund 30 Prozent der Bevölkerung zu stabilisieren.
  • Ein verbessertes System für den Einzug der Wassergebühren sorgt dafür, dass der nachhaltige Betrieb der Wasser- und Sanitärversorgung unterstützt wird.
  • Das verantwortliche Personal in den Wasser- und Abwasserunternehmen hat mit Hilfe des Vorhabens die kriegsbedingten Schäden erhoben, Maßnahmen zur technischen Unterstützung geplant sowie Investitionspläne zur Wiederherstellung der Infrastruktur entwickelt.
  • In verschiedenen Pilot- und Demonstrationsprojekten werden dringende Bedarfe erhoben, wie die Wasser- und Sanitärinfrastruktur wieder hergestellt werden kann. Zudem werden innovative Ansätze zur Stärkung der Resilienz erprobt: Dazu zählen beispielsweise der Einsatz von modernen Mobilgeräten um die Verbrauchzahlen abzulesen und die Gebühren zu erheben, der Ersatz von dieselbetriebenen Generatoren durch Solarzellen, die Regenwassersammlung statt dem Einsatz von Tanklastwagen, der Ersatz von wasserverschwendenden Spültoiletten durch Trockentoiletten oder der Bau von Biogas- und Pflanzenkläranlagen zur Abwassernutzung.
  • Die quartalsweise Erhebung von resilienzorientierten Leistungsindikatoren der Wasser- und Abwasserunternehmen ermöglicht den jemenitischen Entscheidungsträgern und der internationalen Gebergemeinschaft ein zeitnahes Monitoring der Wasser- und Sanitärversorgung. Damit kann die Wirksamkeit der Hilfsmaßnahmen überprüft werden.

https://www.giz.de/de/weltweit/17038.html

zuletzt aktualisiert: 13.03.2019 | Edit

Weitere Einträge

Projekt Land Jahr Sektor Betrag
Surat Metro Indien 2021 Minderung 202 260 000 €
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Miluo River Disaster Risk Management and Comprehensive Environment Improvement Project China 2021 Cross-cutting 60 000 000 €
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Funding for bilateral projects on Future Megacities and Sustainable Development of Urban Regions in the area of climate adaptation financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Anpassung 3 533 287 €
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Funding for cooperative projects to enhance international scientific collaboration on climate protection financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Minderung 2 115 333 €
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Funding for cooperative projects to enhance international scientific collaboration on climate adaptation financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Anpassung 6 278 655 €
(Zuschuss)
European Climate Diplomacy Week Global/Überregional 2021 Cross-cutting 13 200 €
(Zuschuss)
Climate Compatible Export Credit Policies Global/Überregional 2021 Cross-cutting 487 000 €
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Support of the Industrial Deep Decarbonization Initiative - Preparatory Assistance project Global/Überregional 2021 Minderung 30 000 €
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Accompanying international activities in the building sector Global/Überregional 2021 Minderung 671 841 €
(Zuschuss)
Support of the Joint UNEP-UNIDO Programme to host and manage the Climate Technology Centre and Network (CTCN) Global/Überregional 2021 Cross-cutting 1 000 000 €
(Zuschuss)

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