Deutsche
Klimafinanzierung
Der deutsche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung
Projektdatenbank zur deutschen Klimafinanzierung

Dezentrales Abwassermanagement zur Anpassung an den Klimawandel

Jordanien, Naher und Mittlerer Osten, Nordafrika (MENA), 2016

Eckdaten
Land/RegionJordanien, Naher und Mittlerer Osten, Nordafrika (MENA)
Ländereinordnung Upper Middle Income Country
Summe 3 000 000 €
(Zuschuss)
davon „Klima“-Anteil 1 500 000 €
Finanziert über BMZ Finanzierungsinstrument allgemeine FZ/TZ (bilateral)
Jahr 2016 Projektzeitraum 2014 - 2020
Sektor Anpassung
Rio Marker Minderung 0 Rio Marker Anpassung 1
Projektträger Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn
Projektpartner Ministry of Water and Irrigation
Jordan
Anrechnung auf X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit
O Fast-Start-Zusage 2010-2012
O Biodiversitätszusage 2009
O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit
Ausgangssituation

Jordanien gehört zu den wasserärmsten Ländern der Welt. Starkes Bevölkerungswachstum, wirtschaftliche Entwicklung sowie regionale Migration – vor allem seit 2011 durch die syrische Flüchtlingskrise – erhöhen zunehmend den Druck auf die Wasserressourcen. Gleichzeitig ist Jordanien eines der am stärksten vom Klimawandel betroffenen Länder im Nahen Osten. Die zur Verfügung stehenden Wasserressourcen müssen deshalb möglichst effizient genutzt werden: Eine Möglichkeit ist das Wiederverwenden nach entsprechenden Qualitätsrichtlinien geklärten Abwassers.

Bislang sind nur etwa zwei Drittel aller Haushalte an die Kanalisation angeschlossen. Im nicht leitungsgebundenen Abwassermanagement liegt daher großes Potenzial. Mittels dezentraler Lösungen kann das Abwasser der nicht an die Kanalisation angeschlossenen Haushalte lokal behandelt und wiederverwendet werden. Die dafür erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten der jordanischen Akteure sind bisher jedoch noch ungenügend.

Ziel

Akteure des Wassersektors integrieren Strategien für dezentrales Abwassermanagement in die nationale Rahmenplanung. Sie setzen entsprechende Maßnahmen um und sind mit Betreibermodellen für dezentrales Abwassermanagement vertraut.

 

Vorgehensweise

Das Vorhaben unterstützt jordanische Partnerinstitutionen dabei, Strategien zum dezentralen Abwassermanagement und zur effizienten Nutzung verfügbarer Wasserressourcen zu entwickeln und umzusetzen. Zentrale Themen des Projekts sind Anpassung an den Klimawandel, Wiederverwendung aufbereiteter Abwässer, Anpassung nationaler Grenzwerte für Kleinkläranlagen sowie die Erarbeitung zweckmäßiger Betreibermodelle. Die deutsche Nichtregierungsorganisation BORDA e.V. trägt als Kooperationspartner zur Umsetzung verschiedener Aktivitäten bei.

Das Vorhaben unterstützt das Ministerium für Wasser und Bewässerung sowie die jordanische Wasserbehörde dabei, Konzepte für dezentrales Abwassermanagement zu entwickeln, sie in die nationale Wasserstrategie zu integrieren und anhand eines Aktionsplans umzusetzen.

Das Vorhaben ist unter anderem im Norden Jordaniens tätig, wo die meisten syrischen Flüchtlinge leben. Um effizientes Abwassermanagement zu demonstrieren, baut das Projekt eine Anlage zur dezentralen Abwasserbehandlung und Wiederverwendung. Zusätzlich erprobt das Projekt ein innovatives Verfahren zur Behandlung von Klärschlamm. Um die Nachhaltigkeit zu sichern, wird der Anlagenbetreiber in Betrieb und Wartung geschult.

In einem Biosphärenreservat im Süden des Landes wird ein ganzheitliches Konzept zur dezentralen Behandlung und Wiederverwendung der Abwässer eines Ökohotels umgesetzt. Auch hier werden der halbstaatliche Hoteleigentümer und der private Betreiber in Betrieb und Wartung geschult.

Alle Pilotmaßnahmen demonstrieren angepasste Technologien für dezentrales Abwassermanagement sowie für eine naturnahe und wartungsarme Behandlung von Klärschlamm. Sie ebnen so den Weg für eine breitenwirksame Einführung innovativer Managementansätze.

Neben den Pilotaktivitäten führt das Vorhaben verschiedene Maßnahmen durch, um Know-how, Kompetenzen und Leistungsfähigkeit der Akteure des jordanischen Abwassersektors zu verbessern, darunter Summer Schools, E-Learning-Angebote und Workshops.

Wirkung

Bisher wurden zwei Kleinkläranlagen und eine innovative Klärschlammbehandlungsanlage geplant. Die Baumaßnahmen beginnen in Kürze.

Durch verschiedene Trainings, in Workshops und bei Konferenzen wurden die jordanischen Akteure mit Themen wie die Schaffung förderlicher Rahmenbedingungen für dezentrales Abwassermanagement vertraut gemacht. Zuvor wurde der Trainingsbedarf analysiert.

Strategiepapiere wurden erstellt, unter anderem zur Anpassung an den Klimawandel durch dezentrales Abwassermanagement. Das Vorhaben hat darüber hinaus die Erarbeitung einer nationalen Strategie für dezentrales Abwassermanagement sowie eines damit verbundenen Aktionsplans unterstützt.

 

 

 

zuletzt aktualisiert: 13.03.2019 | Edit

Weitere Einträge

Projekt Land Jahr Sektor Betrag
Surat Metro Indien 2021 Minderung 202 260 000 €
(konzessionäres Darlehen)
Miluo River Disaster Risk Management and Comprehensive Environment Improvement Project China 2021 Cross-cutting 60 000 000 €
(konzessionäres Darlehen)
Funding for bilateral projects on Future Megacities and Sustainable Development of Urban Regions in the area of climate adaptation financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Anpassung 3 533 287 €
(Zuschuss)
Funding for cooperative projects to enhance international scientific collaboration on climate protection financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Minderung 2 115 333 €
(Zuschuss)
Funding for cooperative projects to enhance international scientific collaboration on climate adaptation financed by the Federal Ministry of Education and Research Global/Überregional 2021 Anpassung 6 278 655 €
(Zuschuss)
European Climate Diplomacy Week Global/Überregional 2021 Cross-cutting 13 200 €
(Zuschuss)
Climate Compatible Export Credit Policies Global/Überregional 2021 Cross-cutting 487 000 €
(Zuschuss)
Support of the Industrial Deep Decarbonization Initiative - Preparatory Assistance project Global/Überregional 2021 Minderung 30 000 €
(Zuschuss)
Accompanying international activities in the building sector Global/Überregional 2021 Minderung 671 841 €
(Zuschuss)
Support of the Joint UNEP-UNIDO Programme to host and manage the Climate Technology Centre and Network (CTCN) Global/Überregional 2021 Cross-cutting 1 000 000 €
(Zuschuss)

<< zurück zur Liste