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Klimafinanzierung
Der deutsche Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung
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Entwicklung eines nachhaltigen Bioenergiemarktes

Serbien, Ost- und Südosteuropa, Kaukasus, Zentralasien, 2016

Eckdaten
Land/RegionSerbien, Ost- und Südosteuropa, Kaukasus, Zentralasien
Ländereinordnung Upper Middle Income Country
Summe 3 000 000 €
(Zuschuss)
davon „Klima“-Anteil 3 000 000 €
Finanziert über BMZ Finanzierungsinstrument allgemeine FZ/TZ (bilateral)
Jahr 2016 Projektzeitraum 2013 - 2017
Sektor Minderung
Rio Marker Minderung 2 Rio Marker Anpassung 0
Projektträger Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn
Projektpartner Ministerium für Landwirtschaft und Umweltschutz
Anrechnung auf X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit
O Fast-Start-Zusage 2010-2012
O Biodiversitätszusage 2009
O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit
Ausgangssituation

Serbien hat sich verpflichtet, bis 2020 einen Anteil der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch von mehr als einem Viertel zu erreichen. Serbien verfügt über großes Potenzial an Biomasse für Energiezwecke aus Land- und Forstwirtschaft. Im öffentlichen und privaten Sektor besteht großes Interesse, Bioenergie zur Gewinnung von Wärme und Elektrizität zu nutzen. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen fördern die Entwicklung eines nachhaltigen Bioenergiemarktes bislang nur teilweise.

Ziel

Rahmenbedingungen sowie Kompetenzen und Ressourcen für eine nachhaltige Bioenergienutzung sind gestärkt und tragen zur ländlichen Entwicklung sowie zur Minderung von Treibhausgasen bei.

Vorgehensweise

Das Programm berät Ministerien und Behörden beim Abbau von regulatorischen Hindernissen und bei der Anpassung an EU-konforme Regularien zur nachhaltigen Nutzung von Biomasse. Die Kompetenzen politscher Entscheidungsträger werden durch Trainings und Netzwerkveranstaltungen gestärkt.

2014 wurde eine serbisch-baden-württembergische Bioenergiepartnerschaft gegründet. Schwerpunkte sind der politischen Dialog zwischen serbischen und deutschen Fachministerien, Zusammenarbeit von Unternehmen bei der Umsetzung von Investitionsprojekten sowie gemeinsame wissenschaftliche Forschung. Zahlreiche Veranstaltungen in Brüssel, Stuttgart und Belgrad dienen der Vernetzung sowie dem Informations- und Wissensaustausch der politischen Entscheidungsträger.

In ausgewählten Regionen Serbiens fördert das Programm, in enger Zusammenarbeit mit der KfW Entwicklungsbank, den Aufbau nachhaltiger Biomasselieferketten zu Fernwärmewerken. Die Ersetzung fossiler Energieträgern durch Forst- und Agrarreststoffe spart Treibhausgase ein und erhöht die Energiesicherheit. Das Programm berät Unternehmen entlang der Biomasselieferkette und baut diese Ketten für Fernwärmeunternehmen mit auf.

Mit finanzieller Unterstützung des EU-Programms Horizont 2020 gründete das Programm ein internationales Konsortium, um regionale Biomassehöfe in drei Ländern Südosteuropas aufzubauen. Forstunternehmen, lokale Energieagenturen, Gemeinden und Finanzierungsinstitutionen berät und schult das Programm beim Aufbau dieser Handelszentren für Biomasse.

Das Programm unterstützt öffentliche Träger und private Investoren bei der Einführung von Biomasseheizungen in öffentlichen Gebäuden sowie bei der Umsetzung von Biogasprojekten. Die wirtschaftliche und technische Einsetzbarkeit von Biomasse als Energieträger wird demonstriert und für einen verstärkten Einsatz geworben. Partnerschaften zwischen deutschen und serbischen Unternehmen fördern den Technologietransfer und verringern Investitionsbarrieren.

Das Programm versorgt Haushalte in zwei Modellregionen mit Empfehlungen zur effizienteren und dadurch kostensparenden Nutzung von Feuerholz. Außerdem arbeitet es an den Rahmenbedingungen, um die Produzenten zur Herstellung und zum Vertrieb effizienterer Holzöfen anzuregen.

Wirkungen

Mit 13 Fernwärmewerken wurden Kooperationsvereinbarungen für den Aufbau von nachhaltigen Biomasselieferketten geschlossen. Der geplante Biomassebedarf dieser Fernwärmewerke entspricht einem Heizwert von rund 345.000 Megawattstunden pro Jahr, wodurch eine Reduktion von etwa 134.000 Tonnen CO2 pro Jahr erreicht werden kann.

Mit den Empfehlungen für kostensparende Feuerholznutzung und energiesparende Öfen wurden seit dem Start einer Sensibilisierungskampagne über 7.500 Haushalte erreicht. Mit den Empfehlungen kann Luftverschmutzung in Wohnräumen verringert, Forstressourcen können geschont werden.

25 Projektdesigns für Bioenergie-Demonstrationsprojekte wurden mit Entscheidungsträgern aus Industrie-, Tourismus- und Landwirtschaftsbetrieben erarbeitet und potenziellen Investoren als Entscheidungsgrundlage präsentiert. Die Demonstrationsprojekte haben eine wichtige Rolle beim Wissens- und Kompetenzaufbau in der Region. Sie können von privaten Investoren, öffentlichen Einrichtungen und im Rahmen möglicher Regierungsprogramme übernommen werden.

Der serbische Biogasmarkt ist im Hinblick auf Biomassepotenzial und die Biogasnutzung langfristig attraktiv. Das Programm wird den neuen Aufschwung der Biogasanlagen auf Grund der neuen Einspeisevergütungen unterstützen. Das Interesse serbischer und deutscher Privatakteure an Investitionen in Bioenergieprojekte in Serbien ist erhöht.

Der breite, auch regionale politische Dialog unterstützt, auch in den Nachbarländern der Donauregion, die Anpassung der Rahmenbedingungen für Bioenergie an EU-Standards. Unter anderem kam es zur Gründung einer regionalen Bioenergieplattform. Sie koordiniert, mit Beteiligung des Vorhabens, gemeinsame Politikberatung von Gebern und engagierten Akteuren der Balkanstaaten.

 

https://www.giz.de/de/weltweit/26153.html

zuletzt aktualisiert: 14.03.2019 | Edit

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