Unterstützung der Niger-Flussgebietsorganisation ABN
Eckdaten | |||
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Land/Region | Niger, Subsahara-Afrika | ||
Ländereinordnung | LDC, African Country, Low Income Country | ||
Summe |
3 000 000 €
(Zuschuss) |
davon „Klima“-Anteil | 1 500 000 € |
Finanziert über | BMZ | Finanzierungsinstrument | allgemeine FZ/TZ (bilateral) |
Jahr | 2015 | Projektzeitraum | 2007 - 2018 |
Sektor | Anpassung | ||
Rio Marker Minderung | 0 | Rio Marker Anpassung | 1 |
Projektträger | Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Eschborn | ||
Projektpartner | Autorité du Bassin du Niger (ABN) | ||
Anrechnung auf |
X 0,7% - Ziel der Entwicklungszusammenarbeit O Fast-Start-Zusage 2010-2012 O Biodiversitätszusage 2009 O Beitrag zur l'Aquila Zusage für Ernährungssicherheit |
Ziel Im Auftrag der Mitgliedsländer steuert die Niger-Flussgebietsbehörde (ABN) eine kooperative Bewirtschaftung und Entwicklung der grenzüberschreitenden Wasserressourcen auf Grundlage gemeinsamer Prinzipien und Strategien.
Vorgehensweise Das Vorhaben unterstützt die Niger-Flussgebietsbehörde (ABN) von 2016 bis 2018 in drei Handlungsfeldern:
- Umsetzung der Wassercharta
- Strategische und operative Planung
- Kooperation und Informationsaustausch
Das Vorhaben greift dabei auch auf die Expertise der GOPA-Infra zurück, deren Experten u.a. Capacity Development-Leistungen im Bereich der Qualitätssicherung von Umweltverträglichkeitsprüfungen, oder auch der Erstellung und Nachhaltung regionaler Investitionspläne erbringen.
+ zusätzliche Informationen
GIZ Projektbewertung: Kurzbericht (2015):
Projekt 2012.2514.3
Die Projektbewertung erfolgt anhand der fünf OECD-DAC-Kriterien (Relevanz, Effektivität, Wirkung, Effizienz und Nachhaltigkeit).
Auszug aus der Projektbeschreibung:
Das Vorhaben unterstützt ausgewählte zentrale Prozesse der ABN, die unmittelbar zur Umsetzung zentraler vereinbarter Prinzipien für die gemeinsame Bewirtschaftung des Nigerbeckens beitragen. Die Stärkung der Kapazitäten der einzelnen Akteursebenen innerhalb der ABN – d.h. des Technischen Komitees und der Teileinzugsgebietskommissionen, des Exekutivsekretariats, der nationalen Fokalstrukturen sowie ausgewählter nationaler und kommunaler Akteure, erfolgt anhand der Erfordernisse, die sich aus der Umsetzung dieser Prozesse ergeben. Das Vorhaben unterstützt die ABN in sechs Handlungsfeldern:
- Handlungsfeld 1 unterstützt die ABN dabei, einen funktionsfähigen institutionellen Rahmen für die Bewirtschaftung und Abstimmung von Infrastrukturvorhaben mit grenzüberschreitender Wirkung zu implementieren. Das Vorhaben leistet Fach- und Prozessberatung sowie Unterstützung bei Konsultationsprozessen und der weiteren Ausarbeitung und Anwendung der Wasserscharta.
- In Handlungsfeld 2 unterstützt das Vorhaben den Prozess der Harmonisierung der nationalen Gesetzgebung mit den An-forderungen der Wassercharta und ihrer Anhänge.
- Im Handlungsfeld 3 wird die ABN dabei gestärkt, ihre Funktion als ‚unabhängige Schiedsstelle’ zur Überwachung der Ein-haltung der vereinbarten Umwelt- und Sozialstandards bei der Realisierung großer Infrastrukturmaßnahmen wahrzunehmen. Von aktueller Relevanz ist dies für die Umsetzung des ersten großen Staudammvorhabens, dass im Rahmen der ABN verhandelt worden ist und nun in Verantwortung einer nationalen Behörde des Niger (Haut Commissariat à l'aménagement de la vallée du Niger- HCVR) gebaut wird: der Staudamm Kandadji.
- Das Handlungsfeld 4 zielt auf eine Stärkung der Kapazitäten der ABN und der Mitgliedsländer zur Anpassung der Wasserressourcenbewirtschaftung an den Klimawandel. Der zentrale Ansatzpunkt ist die verbesserte Kommunikation von Hoch und Niedrigwasservorhersagen der ABN in die Mitgliedsländer und innerhalb der nationalen Strukturen am Beispiel von vier Pilotgemeinden in Niger und Benin.
- In Handlungsfeld 5 leistet das Vorhaben Fach- und Prozessberatung, um auf der Grundlage des geschärften Organisations-profils der ABN eine Strategie für eine zuverlässigere und regelmäßigere Finanzierung ihrer Kernfunktionen zu entwickeln und umzusetzen. Im Mittelpunkt hierbei stehen öffentlich-private Partnerschaften als ein innovatives Finanzinstrument zur Erhöhung der Einnahmen der ABN.
Im Handlungsfeld Organisationsentwicklung, das als Querschnittshandlungsfeld konzipiert ist, wird das Sekretariat der ABN insbesondere bei der Weiterentwicklung der Organisationsstruktur sowie bei der externen Kommunikation unter-stützt.
Auszug aus der Bewertung der Relevanz:
Das Vorhaben trägt [..] eindeutig zur Lösung von Kernproblemen der Zielgruppe, der Bevölkerung des Nigerbeckens, bei, insbesondere zu einer stärkeren wirtschaftlichen Entwicklung des Nigerbeckens, zur Vermeidung von Wasserkonflikten und zum Umweltschutz. Durch die Weiterentwicklung der Anhänge der Wassercharta stärkt es eine abgestimmte Planung gemeinsamer Infrastruktur, welche der nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung der Mitgliedsländer dient. Dieser rechtliche Rahmen ist auch das wesentliche Instrument zur Vermeidung bzw. Regulierung von Konflikten unter den Anrainerstaaten (bspw. der Anhang zur Notifikation). Des Weiteren stärkt das Vorhaben die Rolle der ABN bei der Überwachung der Umwelt- und Sozialstandards bei Infrastrukturprojekten mit grenzüberschreitender Wirkung und kommt über diese Beiträge der Zielgruppe zugute
Desweitern berücksichtigt die Vorhabenskonzeption wichtige internationale Strategien, bspw. die Afrikanische Wasservision der Vereinten Nationen, in der die Weiterentwicklung internationaler Managementorganisationen in Richtung Good Governance als eine der wesentlichen Herausforderungen benannt wird und die relevanten BMZ-Strategien, insbesondere das Sektorkonzept Wasser (BMZ Konzept 143) und das Positionspapier zu grenzüberschreitender Wasserkooperation (BMZ Spezial 135). So wird in letzterem der Aufbau eines verbindlichen rechtlichen Rahmens für das gemeinsame Ressourcenmanagement als wesentliches Ziel der deutschen Unterstützung benannt.
zuletzt aktualisiert: 25.02.2019 | Edit